1. Paralympisches Winter-Jugendlager 2010 in Vancouver
Nach Barcelona 1992, Atlanta 1996, Sydney 2000, Athen 2004 und Peking 2008 lädt die Deutsche Behinderten-Sportjugend (DBSJ) erstmals zu einem 1. Paralympischen Winter-Jugendlager 2010 nach Vancouver ein. Insgesamt 20 NachwuchssportlerInnen (inklusive der Betreuer und der Delegationsleitung) aus dem gesamten Bundesgebiet sollen die Möglichkeit erhalten, an diesem Jugendlager teilzunehmen. Ausschlaggebend für die Nominierung sind unter anderem die fristgerechte Meldung der SportlerInnen sowie ein möglichst ausgewogenes Verhältnis unterschiedlicher Behinderungen und Sportarten (Priorität Wintersportarten). Nach den sehr positiven Erfahrungen vergangener Jugendcamps wird der Vorstand der DBSJ auch wiederum einigen Jugendlichen ohne Behinderung aus anderen Spitzenverbänden des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) die Teilnahme ermöglichen. Gerade dieser integrative Ansatz fand bisher besonders viel Zustimmung bei der politischen Prominenz, angeführt von Bundespräsident Horst Köhler.
Seit 1992, mit den Paralympischen Spielen in Barcelona, organisiert die Deutsche Behindertensportjugend (DBSJ) zu den Sommerspielen nationale Paralympische Jugendlager. Ziel ist es, dem Nachwuchs eine Chance zu geben die Paralympics hautnah zu erleben, sich von der Atmosphäre inspirieren zu lassen und es möglichst den Vorbildern aus der Deutschen Paralympischen Mannschaft gleich zu tun. Dass diese Vorgabe kein zu hoch gestecktes Ziel ist, zeigt eine Auswertung der bisherigen fünf Camps. Von bisher genau 200 Teilnehmern nahmen 16 Jugendliche später aktiv an den Paralympics teil und sieben von ihnen konnten gar eine oder mehrere Medaillen mit nach Hause nehmen.
Ferner werden seit Sydney 2000 darüber hinaus immer Jugendliche ohne Behinderung anderer Spitzenverbände des Deutschen Olympischen Sportbundes beteiligt! Die DBSJ hat hiermit erfolgreich ihre Zielsetzung unterstrichen - gerade aus der Sicht des Behindertensports - einen wichtigen Beitrag zur Integration auch in umgekehrter Richtung geleistet zu haben. Nach diesen sehr guten Erfahrungen und der öffentlichen Anerkennung dieser Arbeit, wurde bereits in Peking der Wunsch laut, auch zu den Winterspielen ein Jugendlager stattfinden zu lassen. Da für ein solches Winterlager keine Erfahrungen vorliegen, es immer sehr schwierig ist eine wenigstens halbwegs behindertengerechte Unterkunft zu finden und es im Winter nicht immer einfach ist, sich mit Rollstühlen zu bewegen, insbesondere wenn es zu den Wettkampfstrecken des Skisports gehen soll, hat man sich von Seiten der Organisatoren auf eine Kleingruppe von 20 Personen beschränkt. Gerade wegen der angesprochenen Probleme musste auch der Betreuerschlüssel erhöht werden, um sich auf alle Unwägbarkeiten einzustellen. Für die Teilnehmer aber alles kein Problem. Sie freuen sich auf Vancouver und Whistler, bereiten sich in kleinen Arbeitsgruppen auf ihre Aufgaben und Auftritte vor und waren mehr als überrascht, als sie ihre Einkleidung entgegen nehmen konnten. Die Ausrüster gaben sich alle Mühe, dass es den Jugendlichen nicht zu kalt wird in Kanada, dass sie von Kopf bis Fuß perfekt ausgestattet sind und sie ihre Energie so zum Anfeuern und hoffentlich häufigem Jubeln über deutsche Medaillen einsetzen können.
Hieß das Motto des Jugendlagers in Peking noch „Yes we can“, so kann der hoffnungsvolle Wahlspruch für Vancouver nur lauten: „We do it again“!