Diabetes

Diabetes mellitus Typ II ist eine Stoffwechselerkrankung die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Dabei ist zum einen die Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin vermindert (Insulinresistenz) und zum anderen führt eine jahrelange Überproduktion des Hormons zu einer „Erschöpfung“ der insulinproduzierenden Zellen. Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte wirken sich auf die Organsysteme negativ aus, sie können Nierenschäden (diabetische Nephropathie bis hin zur dialysepflichtigen Niereninsuffizienz), Sehschäden (diabetische Retinopathie bis zur Erblindung) oder Funktionsstörungen der peripheren Nerven (diabetische Polyneuropathie) hervorrufen. Letztere führt auch zu einer verminderten Schmerzempfindung vor allem an den Füßen (diabetisches Fußsyndrom), so dass Verletzungen nicht früh genug wahrgenommen werden und die erforderliche Entlastung und Behandlung zu spät erfolgt. Auch Wundheilungsstörungen im Allgemeinen, bedingt durch eine latente Entzündungsaktivität, sind bei Diabetikern häufiger anzutreffen. Die herabgesetzte Schmerzempfindung kann zudem zu den gefürchteten, sogenannten „stummen Herzinfarkten“ führen.

Körperliche Aktivität und Sport bei Diabetes

© Ralf Kuckuck / DBS

Sport und körperliche Aktivität sind für alle Formen des Diabetes mellitus eine der wichtigsten Maßnahmen, die Gesundheit zu erhalten.

Dabei werden Anpassungs- und Reparaturmechanismen in verschiedenen Organsystemen und Zellen wie der Muskulatur, den Nerven, den Gefäßen, im Immunsystem oder im Gehirn ausgelöst, die helfen können, Krankheiten abzuwehren.

Durch eine regelmäßige Blutzuckermessung vor, während und nach der Bewegung sollten Unterzuckerungen vermieden werden.

Außerdem sind gerade bei Diabetes mellitus die arteriosklerotischen Folgeerkrankungen und mögliche Begleiterkrankungen wie der diabetischen Fuß bei der Bewegungsauswahl zu berücksichtigen.

Empfehlungen für das Training

Nach den Empfehlungen sollten Diabetiker*innen ein Ausdauertraining mindestens an drei Tagen in der Woche mit einem Gesamttrainingsumfang von 150 Minuten und ein zusätzliches moderates Krafttraining an zwei bis drei Tagen durchführen.

Inhaltlich sind für Diabetiker*innen vor allem Belastungsformen günstig, die einen großen Stoffwechseleffekt und damit eine Senkung des Blutzuckers mit sich bringen und möglichst gut steuerbar sind, also Ausdauerbelastungen. Wichtig für dauerhafte körperliche Aktivität und Sport ist, dass diese Freude und Spaß bereiten.

 

Text: PD Dr. Thorsten Schmidt (Verein für Gesundheit und Rehabilitationssport am UKSH e.V.) / DBS

 

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