Aktuelles zur Prävention von sexualisierter Gewalt

Petra Tzschoppe (l.) beim Auftakt der Aktion „Starke Netze gegen Gewalt!“ im Funkhaus des Bayrischen Rundfunks. Foto: BLSV/Valerie Thiele
Petra Tzschoppe (l.) beim Auftakt der Aktion „Starke Netze gegen Gewalt!“ im Funkhaus des Bayrischen Rundfunks. Foto: BLSV/Valerie Thiele

Weltweit werden alljährlich am 8. März gleiche Rechte für Frauen, aber auch der Schutz vor Gewalt und Unterdrückung eingefordert. Für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ist der Internationale Frauentag seit Jahren auch Anlass, gegen Gewalt an Frauen einzustehen und die Sportvereine bundesweit aufzurufen, sich zu beteiligen. Der diesjährige Auftakt der Aktion „Starke Netze gegen Gewalt!“ wurde am 12. März gemeinsam mit den Frauenvertreterinnen des Bayrischen Landessportverbandes gestaltet. Er fand im Funkhaus des Bayrischen Rundfunks statt – ein prominenter Ort, der vorzüglich für das Anliegen geeignet war.

Bild vom Medienprojekt Wuppertal

Der Begriff der sexuellen Grenzverletzung umfasst alle Verletzungen der Intimsphäre und sexuellen Selbstbestimmung, z. B. sexuelle Ausbeutung, Nötigung, Belästigung, Missbrauch und andere Arten sexueller Übergriffe. Sexuelle Grenzverletzungen bei Menschen mit Behinderung (beiderlei Geschlechts) liegen dann vor, wenn sie Objekt sexueller Bedürfnisse einer dritten Person werden.

Flyer Starke Netze gegen Gewalt

Der diesjährige Aktionstag "Starke Netze gegen Gewalt" findet am Samstag, den 12. März 2016, in den Räumlichkeiten des Bayerischen Rundfunks im Funkhaus München statt. Hintergrund der Aktion: Frauen und Mädchen sind immer wieder Opfer von Gewalt in den unterschiedlichsten Facetten. BLSV- Frauenbeirat und DOSB wollen mit der Aktion ein Zeichen gegen Gewalt setzen und das Thema aus dem Tabubereich herausholen. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Alle weiteren Informationen finden Sie unter folgendem Link: www.dosb.de/index.php?id=9917

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen

Immer mehr Frauen brechen ihr Schweigen

Der dritte Jahresbericht des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" ist erschienen. Rund 55.000-mal wurde das Hilfetelefon im Jahr 2015 kontaktiert - das sind rund elf Prozent mehr Kontakte als im Jahr zuvor. In mehr als 27.000 Fällen fand eine Beratung per Telefon, Chat oder E-Mail statt. 14.400 von Gewalt betroffene Personen erhielten Unterstützung in Form von Erstberatung, Krisenintervention, Information oder Weitervermittlung.

Deckblatt des Flyers "Übungen zur Stärkung des Selbstbewusstseins"

Im September und Oktober 2016 findet die bundesweit ausgeschriebene Weiterbildung „Übungen zur Stärkung des Selbstbewusstseins (ÜzSdS) für Mädchen und Frauen mit oder mit drohender Behinderung (SGB IX, § 44)“ statt. Der Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen richtet diese Weiterbildung vom 16.-18.09.2016 und vom 08.-14.10.2016 in Bielefeld aus. Für die Lehrgangstermine in 2016 werden noch interessierte Teilnehmerinnen gesucht.

Portraitbild Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
Wilhelm Rörig, © Christine Fenzl

Nicht zuletzt ausgelöst durch den sogenannten „Missbrauchsskandal“ 2010 und die Debatten am Runden Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“ sind in den letzten Jahren vermehrt Diskussionen über Häufigkeitsangaben des sexuellen Missbrauchs in Deutschland geführt worden. Immer wieder wurden Fragen zu Häufigkeiten und validen Zahlen an den Unabhängigen Beauftragten herangetragen, etwa zur Differenzierung nach Geschlecht, zur Häufigkeit von Schutz und Hilfen für Betroffene oder ob Missbrauch in Deutschland zunimmt oder zurückgeht. Bisher können diese Fragen aufgrund der aktuellen Datenlage nicht präzise beantwortet werden. Der Unabhängige Beauftragte hat deshalb eine Expertise zu Häufigkeitsangaben beauftragt, in der die aktuelle Datenlage für Deutschland im internationalen Vergleich dargestellt und Empfehlungen für das weitere Vorgehen aufgezeigt werden sollen.

Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
Wilhelm Rörig, © Christine Fenzl

Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, hat die sieben Mitglieder für die Aufarbeitungskommission Kindesmissbrauch berufen. Damit kann erstmals eine auf nationaler Ebene angesiedelte unabhängige Kommission sexualisierte Gewalt an Kindern in Deutschland umfassend aufarbeiten.