Aktuelles vom Para Schwimmen
Para Schwimmen: Ein junges Team für die WM
Für die Para Schwimmen-Nationalmannschaft geht es mit großen Schritten in Richtung Saisonhighlight: Vom 9. bis 15. September finden im Londoner Aquatics Centre die Weltmeisterschaften statt. Mit zahlreichen Welt-, Europa-, und deutschen Rekorden aus dem Saisonverlauf im Rücken geht das 15-köpfige Team von Bundestrainerin Ute Schinkitz in der Schwimmhalle, die bei den Paralympischen Spielen 2012 für Gänsehautmomente sorgte, an den Start.
Neben den Weltrekordhalterinnen Verena Schott und Elena Krawzow haben in London viele junge Athletinnen und Athleten die Chance, sich mit der Welt-Elite zu messen und internationale Wettkampferfahrungen zu sammeln. Für Mira Jeanne Maack und Justin Kaps ist es gar der erste Auftritt bei einer internationalen Meisterschaft. Gina Böttcher gewann im vergangenen Jahr bei ihrer internationalen Premiere EM-Silber und will an diese Erfolge anknüpfen. In Berlin schwamm die 18-Jährige Weltrekord über 200 Meter Lagen und setzte damit ein Ausrufezeichen in der Klasse SM4. Auch Taliso Engel will in London angreifen und seine guten Leistungen aus dem Saisonverlauf bestätigen.
Die deutschen Schwimmer haben im gesamten Saisonverlauf mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht: „Wir sind auf einem sehr guten Trainingsniveau. Die Bestleistungen und Rekorde zeigen, dass wir an den richtigen Schrauben drehen. Auch Rekorde über die nicht-paralympischen Distanzen lassen auf einen allgemeinen Leistungsanstieg schließen“, berichtet Bundestrainerin Schinkitz. Fehlen wird im deutschen WM-Aufgebot allerdings Maike Naomi Schnittger. Die Silbermedaillengewinnerin von Rio 2016 musste in der Vorbereitung zu viele Rückschläge verkraften und entschied sich aus gesundheitlichen Gründen gegen eine WM-Teilnahme – mit Blick auf die Paralympics in knapp einem Jahr eine Vernunft-Entscheidung.
In London hieße es nun, die bereits gezeigten Leistungen zu bestätigen und im besten Fall noch zu unterbieten: „Die WM ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu den Paralympics in Tokio. Ziel ist es, im September auf dem Leistungshöhepunkt des Saisonverlaufs zu sein und sich im Becken im Kopf-an-Kopf-Rennen zu behaupten“, sagt Ute Schinkitz.
Nachdem das Internationale Paralympische Komitee Anfang des Jahres Malaysia die WM entzogen hatte, da israelischen Athletinnen und Athleten die Einreise verwehrt werden sollte, findet die WM nun im Aquatics Centre im Londoner Queen Elizabeth Olympic Park statt. Schon bei den Paralympischen Spielen 2012 füllten die britischen Fans die Ränge, trieben auch Krawzow und Schott zu Silbermedaillen und sorgten für unvergessliche Para Sport-Momente. Auf genau diese Kulisse freut sich das deutsche Team.
Das deutsche WM-Team für London:
Gina Böttcher (18 / SC Potsdam / Brandenburg an der Havel), Malte Braunschweig (18 / Berliner Schwimmteam / Berlin), Fabian Brune (18 / VfG Finnentrop / Attendorn), Annke Conradi (53 / SC Regensburg / Frankfurt), Marlene Endrolath (18 / Berliner Schwimmteam / Göppingen), Taliso Engel (17 / SG Bayer / Lauf a. d. Pegnitz), Denise Grahl (26 / Hanse SV Rostock / Schwerin), Justin Kaps (17 / Berliner Schwimmteam / Berlin), Elena Krawzow (25 / Berliner Schwimmteam / Nowowoskresenowka, Kasachstan), Neele Labudda (16 / Hanse SV Rostock / Lübeck), Mira Jeanne Maack (15 / Berliner Schwimmteam / Berlin), Verena Schott (30 / BPRSV / Greifswald), Peggy Sonntag (20 / BPRSV / Oschatz), Josia Topf (16 / SV Erlangen / Erlangen), Johannes Weinberg (16 / TV 1860 Immenstadt / Oberstdorf).