Aktuelles vom Para Schwimmen

IPC entzieht Malaysia die WM im Para Schwimmen

Friedhelm-Julius Beucher
Friedhelm Julius Beucher © Ralf Kuckuck / DBS

Das Internationale Paralympische Komitee hat Malaysia die Ausrichtung der Weltmeisterschaften im Para Schwimmen entzogen. Diesen Entschluss traf das IPC auf einer Sitzung des Governing Boards in London, nachdem Malaysia sich geweigert hatte, israelischen Athletinnen und Athleten die Einreise zur WM zu erlauben. Der Deutsche Behindertensportverband befürwortet die konsequente Entscheidung des IPC.

"Ich freue mich über diese unmissverständlich klare Haltung des IPC. Wir hatten vorher ebenfalls deutlich gemacht, dass es in unseren Augen nur die Optionen gibt, israelischen genauso wie allen anderen Sportlern eine Teilnahme zu ermöglichen oder aber die WM zu verlegen. Malaysia die WM zu entziehen, ist daher die einzig richtige Antwort auf jegliche Form von Diskriminierung", betont DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher und ergänzt: "Sport muss fair und für alle Menschen zugänglich sein. Wir dürfen es nicht zulassen, dass Athletinnen und Athleten wegen ihrer Herkunft von einem sportlichen Wettkampf ausgeschlossen werden. Das IPC hat mit dieser Entscheidung ein klares und richtiges Zeichen gesetzt."

Bei der Vergabe der WM im September 2017 habe Malaysia nach Angaben des IPC noch alle Rechte zugesichert, nichts hatte zu diesem Zeitpunkt auf einen Ausschluss israelischer Athleten hingedeutet. "Doch danach gab es einen Regierungswechsel, und die neue Regierung hat andere Ideen", erklärt IPC-Präsident Andrew Parsons. "Wenn ein Gastgeberland Athleten eines bestimmten Landes aus politischen Gründen ausschließt, gibt es für uns keine andere Wahl - wir müssen uns nach einem neuen Ausrichter umsehen."

Ein neuer Ausrichter für die WM, die möglichst wie geplant vom 29. Juli bis 4. August stattfinden soll, muss jetzt gefunden werden. Für die rund 600 Athletinnen und Athleten aus 60 Nationen geht es neben Medaillen auch um die Qualifikation zu den Paralympics 2020 in Tokio.