Aktuelles von Tokio 2020
Judo-Zwillinge erstmals bei Paralympics ohne Medaille
Für die Zwillingsschwestern Carmen und Ramona Brussig hat es bei den Paralympics in Tokio das erste Mal nicht zu einer Medaille gereicht. Ramona wurde in der Tokioter Kampfsporthalle Nippon Budokan Fünfte, während Carmen sich mit dem neunten Rang begnügen musste. „Natürlich ist es enttäuschend, keine Medaille gewonnen zu haben, aber es war für mich kein ganz schlechter Tag. Für mehr hat es einfach nicht gereicht“, sagte Ramona Brussig nach ihrer Niederlage im Kampf um die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse -52 Kilogramm.
Zuvor war sie im Viertelfinale gegen die Brasilianerin Karla Cardoso schon nach ca. 30 Sekunden zum ersten Punkt gekommen. Nach weniger als zwei Minuten Kampfzeit machte sie kurzen Prozess. Mit einem Ippon entschied sie die Begegnung für sich und zog ins Halbfinale ein, wo dann jedoch Endstation war.
Gold, Silber und Bronze gingen an Cherine Abdellaoui (Algerien), Priscilla Gagne (Kanada) sowie Alesia Stepaniuk (Russland) und Nataliya Nikolaychyk (Ukraine).
Ihre Schwester Carmen durfte in der Gewichtsklasse -48 Kilogramm nach ihrer Niederlage in der Elimination gegen die spätere Bronzemedaillen-Gewinnerin, die Russin Viktoriia Potapova, durch die sogenannte Repechage – die Hoffnungsrunde – noch auf eine Chance im zweiten Bronzemedaillen-Kampf hoffen. Lange hielt sie ihre Gegnerin, die Türkin Ecem Tasin, in Schach. Nach der regulären Kampfzeit von vier Minuten waren beide noch gleichauf. Im Golden Score gelang der Türkin aber schließlich ein Ippon und damit der direkte Sieg. Carmen Brussig wurde Neunte.
Wie es nun für die Schwestern weitergeht, ist zurzeit noch völlig offen. Fest steht für Ramona Brussig einzig, dass sie bei den Paralympics in Paris nicht mehr an den Start gehen wird. „Das waren meine letzten Spiele. Vielleicht mache ich noch eine EM, aber jetzt muss ich erstmal meine Verletzungen auskurieren.“
Gold gewann Shahana Hajiyeva (Aserbaidschan), Silber ging an Sandrine Martinet (Frankreich), Bronze gewannen Viktoriia Potapova (Bronze/Russland) und Yulia Ivaytska (Ukraine).
Quelle: Heike Werner