Aktuelles von Tokio 2020
Josia Topf durchbricht seine persönliche Schallmauer

Im Sport geht es immer darum, das meiste aus sich herauszuholen und die eigenen Grenzen zu verschieben. Dies gelang Josia Topf am fünften Wettkampftag der Para Schwimmer in Tokio nun schon zwei Mal: Am Samstag unterbot er seine persönliche Bestzeit bei den 150 Meter Lagen um fast sechs Sekunden und erreichte sein erstes paralympisches Finale - gleich im ersten Rennen. Beim zweiten Start im Aquatics Centre von Tokio gelang dem 18 Jahre alten Schwimmer der SSG Erlangen 81 erneut: Im Vorlauf schwamm er die 50 Meter Rücken (S3) in 49,78 Sekunden, stellte damit wieder eine neue Bestmarke auf und qualifizierte sich für das Finale. Dort wurde Topf Siebter in 49,99 Sekunden. „Ich habe es heute geschafft, meine persönliche Schallmauer von 50 Sekunden zu durchbrechen. Daran habe ich die vergangenen eineinhalb Jahre gearbeitet.“ Dass er seine Zeit aus dem Vorlauf nicht gleich wieder unterbieten konnte, ärgerte den ehrgeizigen Mittelfranken ein wenig. Doch Bundestrainerin Ute Schinkitz war vollauf zufrieden mit den von Topf gezeigten Leistungen: „Josia hat heute vollkommen überzeugt.“ In seinen kommenden Rennen, den 50 und den 200 Meter Freistil will der 18 Jahre Athlet wieder seine Grenzen verschieben: „Schwimmen ist ja immer ein Kampf gegen sich selbst und um Bestzeiten. Ich hoffe, dass ich in den kommenden Rennen noch einen draufsetzen kann.“
Eine Bestzeit oder Final-Teilnahme gelang Malte Braunschweig am Sonntag über die 50 Meter Freistil zwar nicht, dennoch schrieb der Athlet vom Berliner Schwimmteam Geschichte: Malte und sein älterer Bruder Ole Braunschweig sind das erst deutsche Brüderpaar, das im gleichen Jahr sowohl bei Olympia als auch bei den Paralympics teilnahm. Damit erfüllte sich ein Lebenstraum der Berliner Braunschweig-Brüder. Seine 26,69 Sekunden reichten am Ende für Platz 15 auf seiner Nebenstrecke. Bereits am Montag stehen die 100 Meter Rücken für Malte Braunschweig an.
Elena Krawzow schwamm ebenfalls am Sonntag das erste Mal bei den Spielen von Tokio. Es sind bereits die dritten Paralympics für die amtierende Weltmeisterin über 100 Meter Brust in der Startklasse S12. Seit diesem Jahr schwimmt die 27-Jährige, die unter Phillip Semechin im Berliner Schwimmteam trainiert, in der S13. Auf ihrer Nebenstrecke über 50 Meter Freistil schlug Krawzow in 28,61 Sekunden als Zwölfte im Ziel an. „Elena wäre gerne etwas schneller geschwommen“, sagte Bundestrainerin Schinkitz. „Aber wir sind im Plan“, schob Schinkitz nach. Der Plan ist eine Medaille über die 100 Meter Brust am kommenden Mittwoch.
Auf der gleichen Strecke ist auch Taliso Engel Spezialist: Dort ist er amtierender Welt- und Europameister. Am Sonntag schwamm der 19-Jährige die 50 Meter Freistil in 24,70 Sekunden und wurde damit Zehnter. Das nächste Rennen des Schwimmers von der SG Bayer findet bereits am Montag statt: Die 200 Meter Lagen, wo er ins Finale kommen möchte.
Quelle: Patrick Dirrigl