Aktuelles von Tokio 2020
„Ich bin tierisch happy“: Ivo Kilian fährt nach Tokio
Der deutsche Para Kanute wurde kurzfristig nachnominiert: China hatte zuvor einen seiner Startplatz zurückgegeben.
Plötzlich ging alles ganz schnell am gestrigen Dienstag: André Brendel, der Bundestrainer der Para Kanuten, rief bei einem seiner Schützlinge in Deutschland an: Ivo Kilian. Der 44 Jahre Jahre alte Kanute vom Halleschen Kanu Club wurde für die Paralympics in Tokio nachnominiert.
Die chinesische Mannschaft hatte zuvor ihren Startplatz in der Startklasse KL2 zurückgegeben und das Internationale Paralympische Komitee (IPC) bot diesen Startplatz nun dem deutschen Team an.
Kilian, der bereits 2016 in Rio de Janeiro an den Paralympics teilgenommen hatte, verpasste in diesem Jahr beim Weltcup in Szeged die Qualifikation für Tokio nur knapp und stand deshalb ganz oben auf der Nachrücker-Liste. Die kommenden Tage werden turbulent für den IT-Techniker: Neben einer Freistellung vom Arbeitgeber braucht der in der Lutherstadt Eisleben geborene Kilian zwei negative PCR-Tests und ganz große Koffer: Sitzschale, Adaptionen und Paddel müssen eingepackt werden. Die Team-D-Einkleidung muss ebenfalls noch mit reinpassen. Ein Boot ist bereits vor Ort für den Europameister von 2016: Das deutsche Team von Bundestrainer André Brendel nahm für Tom Kierey ein weiteres Boot mit.
„Ich bin froh, wenn ich am Samstag im Flieger sitze und alles dabei habe, was ich benötige“, sagte Ivo Kilian dem Deutschen Kanu Verband. „Ich bin erstmal positiv gestimmt und tierisch happy, dass das alles so geklappt hat.“ Für Tokio hat sich Kilian eine Finalteilnahme vorgenommen.
Die Wettkämpfe im Para Kanu werden zwischen dem 2. und 4. September im Sea Forest Waterway von Tokio stattfinden.