Aktuelles von Tokio 2020
Erste Paralympics „eine krasse Erfahrung“
Achtelfinalaus, aber gute Leistung und Paris 2024 als Ziel
Nach dem 9. Gesamtrang im Säbelfechten erreichte Maurice Schmidt auch in seiner zweiten Disziplin, dem Degenfechten, die KO-Runde, verlor aber wieder knapp mit 15:13 Punkten gegen den Iraker Zainulabdeen Al-Madhkhoori. Er genoss die Atmosphäre in Tokio und blickt bereits voraus auf Paris 2024.
„Der Kampf selbst war geil, ich habe richtig Spaß gehabt und gut gefochten im Vergleich zu heute Morgen, wo ich echt lange brauchte, um meinen Rhythmus zu finden. Jetzt habe ich mich gut auf dieses Gefecht eingestellt, was ich vorhatte, hat gut geklappt, am Ende war der Gegner dann ein wenig stärker. Er ist schon länger dabei als ich, hat in Rio knapp die Bronzemedaille verpasst, deswegen ist es okay“, war Schmidt nach der Achtelfinalniederlage nicht niedergeschlagen.
Sowohl im Säbel als auch im Degen schlug Schmidt sich gut gegen erfahrenere Gegner, was ihm für die Zukunft Hoffnungen macht: „Ich weiß, dass ich gut bin und hier mehr hätte erreichen und auch in Richtung Medaille gehen können. Es hat einfach das kleine Quäntchen Glück gefehlt. So ist es enttäuschend, aber ich bin trotzdem mit meiner Leistung zufrieden, weil ich sowohl heute als auch gestern wirklich gut gefochten habe. Es bringt nichts, traurig zu sein, ich muss nach vorne gucken und freue mich erstmal darauf, mir jetzt eine Pause zu gönnen. Dann werde ich dies alles aufarbeiten und versuchen zu verbessern, auch noch auf mein Studium gucken, aber sobald die Qualifikation für 2024 losgeht, bin ich bereit und werde in Paris auf jeden Fall auf die Medaillen gehen“, versprach der 22-Jährige bereits, sich bei den nächsten Paralympics höhere Ziele zu stecken.
Von der Atmosphäre der Paralympics war Schmidt trotz der fehlenden Zuschauer und der Restriktionen, denen die Sportler folgen müssen, äußerst beeindruckt. Vor allem die Vielfalt der Sportler und Betreuer aus aller Welt und wie diese einfach als Menschen behandelt werden, hatte es ihm angetan.
„Man stellt sich das ein bisschen vor, aber wenn man dann hier ist und im Paralympischen Dorf, überall diese Riesenblöcke und so viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern, so eine hohe Diversität“, sagte er. „Ich finde es einfach toll, dass es hier einfach ganz normal ist, wer hier alles rumläuft, es ist nichts Außergewöhnliches, im Gegensatz zu vielen anderen Orten auf dieser Welt, wo es nicht gern gesehen ist. Auch die Sportler sind toll drauf, das ist eine coole Gesellschaft, und alles ist groß aufgebaut, schon allein um den einzelnen Wettkampf. Natürlich ist es schade ohne Fans, das wäre schon noch etwas anderes gewesen, wenn in der Halle geklatscht und gejubelt wird. Auch dass man sich Tokio nicht angucken kann, hat gefehlt, aber trotzdem war es eine krasse Erfahrung, jetzt kann es nur noch besser werden.“
Am Samstag, den 28. August, tritt Schmidts Teamkollegin Sylvi Tauber im Florettfechten an.