Aktuelles aus dem Bereich Sportentwicklung
Weltkrebstag: #CloseTheCareGap
Der Deutsche Behindertensportverband ruft anlässlich des Weltkrebstages erneut zu mehr Bewegung in der Krebsnachsorge auf
Unter dem diesjährigen Motto „Close The Care Cap“ (Versorgungslücken schließen) findet der Weltkrebstag am 4. Februar 2022 statt, initiiert durch die Welt-Krebsorganisation (UICC). Ziel ist es, die Krebsprävention und -früherkennung sowie aktuelle Entwicklungen in den Themengebieten Diagnose, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Laut Zahlen des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) erkranken jedes Jahr rund 510.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs – Tendenz steigend. Doch trotz der gestiegenen Erkrankungsraten sterben heutzutage aufgrund der besseren Behandlungsmöglichkeiten deutlich weniger Menschen an Krebs als noch vor 20 Jahren. Die Heilungschancen liegen dabei bei etwa 50 Prozent. Durch die aktuellen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie laufen viele Nachsorgeangebote erst langsam wieder an, umso wichtiger ist es, weiterhin ein Bewusstsein dafür zu schaffen, um möglichst bald wieder Angebote durchzuführen.
Das Risiko, an Krebs zu erkranken, kann durch Bewegung sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung reduziert werden. „Aber auch bereits an Krebs erkrankte Menschen können aktiv etwas tun. So lassen sich einige Nebenwirkungen der Erkrankung bzw. der Behandlung mindern oder ganz vermeiden“, bestätigt Dr. Vera Jaron, leitende Ärztin für Präventions-, Breiten- und Rehabilitationssport und betont: „Es ist nie zu spät für einen Lebenswandel. Umso wichtiger ist es, dass immer mehr Betroffene den Weg in den Rehabilitationssport finden und die Angebote der Sportvereine nachhaltig verbessert und ausgeweitet werden.“
Innerhalb der Bewegungsoffensive „Bewegung gegen Krebs“ der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Deutschen Sporthochschule Köln hat der DBS das Projekt „Qualifizierungsmöglichkeiten im Rehabilitationssport in der Onkologie“ übernommen und bereits abgeschlossen. Inhaltliches Herzstück des Projektes ist ein umfassendes und anschauliches Lernskript, welches als Nachschlagewerk für Übungsleiter*innen wichtige medizinische Hintergrundinformationen zu Krebserkrankungen enthält. Darüber hinaus beinhaltet es sportpraktische Empfehlungen für den Rehabilitationssport mit Krebspatient*innen. Die Übungsleiter*innen finden zudem in diversen Merkblättern zu den häufigsten Krebserkrankungen sowie in zwei Erklärvideos weitere nützliche Informationen für die Planung von Rehabilitationssportangeboten.
Passend zu dem Motto, „Die Versorgungslücken schließen“ des diesjährigen Weltkrebstag wird der DBS weiterhin mit seinen Landes- und Fachverbänden an der Ausweitung eines qualitativ hochwertigen Rehabilitationssportangebot für Krebsbetroffene arbeiten sowie Übungsleiter*innen schulen. Ebenfalls anlässlich des Weltkrebstages führte der DOSB ein Interview mit Prof. Dr. Freerk Baumann, dem Leiter der AG Onkologische Bewegungsmedizin am Universitätsklinikum Köln, indem die Wichtigkeit des ärztlich verordneten Rehabilitationssport für onkologische Teilnehmer*innen hervorgehoben wird.
„Durch seinen ganzheitlichen Ansatz erzielt der ärztlich verordnete Rehabilitationssport nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf psychischer und psychosozialer Ebene positive Effekte für Krebsbetroffene. Das gemeinsame Üben in festen Gruppen fördert unter anderem den Erfahrungsaustausch und kann somit auch die Verarbeitung der Erkrankung unterstützen“, erklärt Katrin Kunert, Vizepräsidentin für Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport des DBS.
Weiter Informationen zum Rehabilitationssport befinden sich auf der Homepage des DBS, genauso wie der DBS Lehrgangsplan 2022.