Aktuelles aus dem Bereich Sportentwicklung
„Nicht ohne uns“: Bildungsprojekt für Menschen mit geistiger Behinderung läuft auf Hochtouren
Es ist ein wichtiges Projekt mit Vorbildcharakter: Unter dem Motto „Nicht ohne uns!“ möchte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) gemeinsam mit dem Behinderten-Sportverband Niedersachen (BSN) und dem Verband für Behinderten- und Rehabilitationssport Mecklenburg-Vorpommern (VBRS M-V) die Angebote für Menschen mit einer geistigen Behinderung stärker ausbauen. Nun haben die ersten Ausbildungslehrgänge stattgefunden und großen Anklang gefunden.
Kern des dreijährigen Projekts, das in Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) von der Aktion Mensch gefördert wird, ist die Ausbildung zu „Co-Trainer*innen“. Hier werden Menschen mit geistiger Behinderung befähigt, Übungsleiter*innen während eines Sportangebotes zu unterstützen und ggf. auch einzelne Abschnitte anzuleiten. Das Ziel der Ausbildung ist somit die Entstehung von Trainertandems, bestehend aus Menschen mit und ohne Behinderung in den Sportvereinen. Dazu haben nun die ersten vier Ausbildungslehrgänge in Dinklage, Hannover, Greifswald und Rostock stattgefunden, bei denen insgesamt fast 40 Personen mit geistiger Behinderung zu Co-Trainer*innen ausgebildet wurden. An jeweils zwei Tagen durchliefen die Teilnehmer*innen ein spezielles auf die Zielgruppe ausgerichtetes Curriculum, welches ursprünglich vom Badischen Behinderten- und Rehabilitationsverband (BBS) entwickelt wurde.
Das Besondere an der Ausbildung: Sie wird komplett mit allen Übungen und Materialen in Leichter Sprache durchgeführt. Die Teilnehmenden absolvieren in der Regel die Ausbildung im Tandem gemeinsam mit Übungsleiter*innen ohne Behinderung. „Als Verband für alle Menschen mit Behinderungen hat der DBS mit diesem Projekt ein Bildungsangebot geschaffen, damit Menschen mit geistiger Behinderung stärker in das Vereinsleben eingebunden und im Idealfall auch ehrenamtlich tätig werden können. Wir sind überzeugt, dass dies ein wichtiger Baustein ist, mit dem die Sportlandschaft noch inklusiver und vielfältiger wird“, sagt Benedikt Ewald, Direktor Sportentwicklung im DBS, und fügt an: „Das Projekt läuft auf Hochtouren, wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf."
Um das mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnete Konzept des BBS umsetzen zu können, ist bereits im vergangenen Jahr ein Pool an Referent*innen geschult worden. Das ermöglicht es, die Ausbildung in verschiedenen Regionen in Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern durchzuführen. Die beiden Projektkoordinatoren in den Landesverbänden organisieren vor Ort alles rund um die Termine und sind die Ansprechpersonen bei Anmeldung und Rückfragen. Für 2024 und 2025 sind weitere Termine an unterschiedlichen Standorten geplant.