Aktuelles aus dem Bereich Sportentwicklung

Interview-Serie Inklusion: Armin von Buttlar

„Inklusion bedeutet Teilhabe aller am alltäglichen Leben!“

In einer mehrteiligen Interviewreihe „Inklusion bedeutet Teilhabe aller am alltäglichen Leben!“ befragt der Deutsche Behindertensportverband (DBS) Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben. Im nächsten Interview spricht Armin von Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch über das Thema Inklusion.

In meinem Leben spielt Inklusion eine Rolle, weil…

...sich die Aktion Mensch seit über 50 Jahren für die Verbesserungen der Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung einsetzt. Dabei geht es uns um Teilhabe am Arbeitsplatz, in der Bildung, aber natürlich auch in der Freizeit und im Sport. Mit der Förderung finanzieren wir Projekte, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen. Mit den Einnahmen aus unserer erfolgreichen Soziallotterie unterstützen wir diese vielen tausend inklusiven Projekte – Jahr für Jahr! Zusätzlich werben wir mit unseren Kampagnen für eine größere Selbstverständlichkeit und Entspanntheit im Umgang miteinander. In unseren aktuellen Kommunikationsmaßnahmen schlagen wir daher leichtere Töne an, die den Zugang zum Thema Inklusion erleichtern sollen.

Ein gutes Beispiel für Inklusion ist für mich…

...die Sportabzeichen-Tour des DOSB, die in Kooperation mit der Aktion Mensch in diesem Jahr noch mehr Menschen mit Behinderung einlädt, sich mit anderen auf dem Sportplatz zu messen. Mir gefällt die Idee daran: Auch wenn Menschen mit und ohne Behinderung in anderen Leistungsklassen eingeteilt sind, gibt es ein gemeinsames Training, ein sportliches Erlebnis. Einige Übungsleiter konnten im Vorfeld auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung vorbereitet werden. Am Ende ist es ein Sportabzeichen für alle und hoffentlich ein Tag, an den sich alle gerne erinnern werden.

Der Weg zur Inklusion ist noch steinig, weil…

... Menschen mit und ohne Behinderung  noch unsicher im Umgang miteinander sind. Über 90 Prozent der Deutschen wollen die Inklusion, aber nur etwas mehr als ein Drittel hat tatsächlich regelmäßig Kontakt zu Menschen mit Behinderung. Das führt zum Beispiel dazu, dass Arbeitgeber vor allem auf die vermeintlichen Schwächen eines Bewerbers gucken und nicht auf seine Stärken. Sie wissen einfach zu wenig über gut ausgebildete Fachkräfte mit Behinderung. Und auf der anderen Seite trauen sich Menschen mit einer Behinderung häufig den Schritt auf den ersten Arbeitsmarkt auch nicht zu. Die Aktion Mensch hat sich daher vorgenommen, für mehr Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu sorgen.

Ich fördere Inklusion, indem ich…

…für ein selbstverständliches Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe werbe. Seit 2004 hat die Aktion Mensch rund 140 Projekte im Bereich Sport mit über zehn Millionen Euro unterstützt. Und es sollen noch mehr werden -  vor allem im Vereins- und Breitensport. Eine repräsentative Umfrage der Aktion Mensch besagt, dass die Mehrheit der Vereinssportler ein gemeinsames Training von Menschen mit und ohne Behinderung  befürwortet: 68 Prozent der deutschen Vereinsmitglieder fänden dies wünschenswert. Aber nur 37 Prozent aller Sportler ohne Behinderung trainieren auch tatsächlich in gemeinsamen Gruppen. Damit sich das ändert und noch mehr Menschen mit und ohne Behinderung zu Sport-Ereignissen und im Breitensport zusammenkommen, fördert die Aktion Mensch inklusive Sportereignisse und kooperiert u. a. mit dem Deutschen Behindertensportverband in verschiedenen Projekten.

Portraitfoto Armin von Buttlar
Armin von Buttlar © Aktion Mensch

Vorstand der Aktion Mensch