Aktuelles vom Sitzvolleyball im Deutschen Behindertensportverband

Starker Auftritt beim Sarajevo-Cup

Portraitfoto Deutsches Sitzvolleyball Team
Deutsche Sitzvolleyball Nationalmannschaft © Christian Heintz

Die deutsche Sitzvolleyball Nationalmannschaft zeigte sich bei der 15. Auflage des hochkarätig besetzten Sarajevo-Cups 2016 in bestechender Frühform und belegte am Ende den dritten Platz. 

Das Team um Cheftrainer Rudi Sonnenbichler reiste dabei mit nur sieben Spielern an, da auch gleichzeitig die mit fünf Nationalspielern bestückte Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen am Turnier teilnahm. Bereits im ersten Turnierspiel setzten Wiesenthal und Co. ein erstes Ausrufezeichen und schlugen den amtierenden Afrikameister aus Ägypten mit 2:1. Zwar gestaltete sich der Tiebreak mit 17:15 sehr eng, doch aufgrund der starken deutschen Feldabwehr ging dieser Sieg an die deutsche Nationalmannschaft.

Auch in den weiteren drei Gruppenspielen zeigte das Team von Cheftrainer Sonnenbichler eine spielerisch starke Vorstellung und behielten jeweils mit 2:0 die Oberhand. Dabei spielten die deutschen Jungs gegen die vermeintlich schwächeren Gegner aus Hrabri (Kroatien) und Nyiregyhazi (Ungarn) durchgehend konzentriert und ließen keinen Zweifel daran, wer das Feld als Sieger verlassen würde.

Diese absolut souveräne Leistung konnte auch im letzten Gruppenspiel gegen Brasilien erneut abgerufen werden. Auch ein zwischenzeitlicher 11:18 Rückstand im ersten Satz brachte die deutsche Truppe zu keinem Zeitpunkt aus der Ruhe. Punkt für Punkt kämpften sie sich wieder heran und gewannen auch gegen den Gastgeber der diesjährigen Paralympics ohne Satzverlust. Besonders Schrapp, Wiesenthal und Schiewe konnten sich immer wieder mit starken Altionen am Netz auszeichnen. Gleichzeitig glänzten Sayilir, Herzog und Schiffler mit einer grandiosen Defensivleistung und verhinderten somit einige sicher geglaubten Punkte der Südamerikaner.

Heiko Wiesenthal bei der Siegerehrung
Heiko Wiesenthal © Christian Heintz

Folgerichtig zog das deutsche Team als Gruppensieger ins Halbfinale ein und traf dort auf die starken Russen. Im Modus ''Best of Five'' sahen die rund 300 begeisterten Zuschauer dann die besten zwei Sätze des gesamten Turniers. Mit einer sehr geringen Quote an Eigenfehlern, einem äußerst variablen Angriffsspiel und einer starken Leistung im Defensiv-und Blockverhalten zeigte die deutsche Mannschaft Weltklasse-Niveau. Mit der daraus resultierenden 2:0 Führung schien der Finaleinzug in greifbarer Nähe. Doch fortan machte sich nach nach den kräftezehrenden Vorrundenspielen die dünne Kadergröße bemerkbar. Zwar konnte mit Christian Heintz von der Bank für eine zwischenzeitliche Entlastung gesorgt werden, doch die deutschen Kraftreserven ließen während des vierten Spiels an diesem Tag immer mehr nach. Somit gingen die Sätze drei und vier an Russland und erneut musste der Tiebreak die Entscheidung  in diesem ''ewigen Prestige-Duell'' bringen. Auch hier zeigten sich die Wechsel-Kapazitäten der Osteuropäer als entscheidender Vorteil. 10:15 im Tiebreak und 2:3 in den Sätzen hieß es am Ende dieser großartigen Leistung aus deutscher Sicht.

Nach entsprechender Regeneration stand das abschließende Spiel um Platz drei an. Nach einer erneut beeindruckenden Vorstellung gewann das deutsche Team souverän mit 3:1 gegen Ägypten. Cheftrainer Sonnenbichler:,,Ich bin mit den gezeigten Leistungen meiner Mannschaft absolut zufrieden. Vor allem mit dem neuen, erst seit April trainiertem, 5:1 System waren wir sehr variabel im Angriffsspiel und dadurch nur sehr schwer auszurechnen. Wir haben mit Brasilien und Ägypten zwei unserer Paralympics-Gruppengegner souverän geschlagen und mal wieder bewiesen, dass wir uns in der Weltspitze nicht verstecken müssen. Trotzdem liegt bis Rio noch einiges an Arbeit vor uns, denn vor allem im Blockspiel haben wir noch viel Potenzial nach oben.''

Endplatzierung:

  1. OKI Fantomi (Bosnien) 
  2. Russland 
  3. Deutschland
  4. Ägypten 
  5. Brasilien
  6. Kroatien
  7. Nyiregyhazi (Ungarn) 
  8. Bayer 04 Leverkusen 
  9. Türkei
  10. Hrabri (Kroatien) 

Quelle: Christian Heintz