Aktuelles vom Sitzvolleyball im Deutschen Behindertensportverband
Sitzvolleyball: TSV Bayer 04 Leverkusen und Brandenburg/Berlin sichern sich Meistertitel

Während sich bei den Sitzvolleyball-Herren der deutsche Rekordmeister TSV Bayer 04 Leverkusen ohne Satzverlust den deutschen Meistertitel sicherte, gab es bei den Frauen eine Überraschung: Die Gastgeberinnen vom SC Potsdam sorgten in einer Spielgemeinschaft Brandenburg/Berlin dafür, dass die Siegerinnen bei der dritten Auflage der Frauen-DM erstmals nicht aus Leverkusen kamen. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse und besonderen Leistungen gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.
Den Kraichgau-Cup in Hoffenheim souverän gewonnen und beim Champions Cup zuhause in Leverkusen zum drittbesten Team Europas geworden: Klar, dass die Sitzvolleyballer des TSV Bayer 04 als Favoriten im Mixed-Wettbewerb nach Potsdam reisten. Das Ziel: der 29. deutsche Meistertitel. In der Vorrunde sorgten die mit Nationalspielern gespickten Leverkusener für klare Verhältnisse und besiegten Anpfiff Hoffenheim sowie die Gastgeber aus Potsdam.
Die drei Gruppensieger trafen sich dann in einer Meisterschaftsrunde: neben den Leverkusenern waren das der Dresdner SC, der vor einigen Jahren zuletzt die Dominanz der Bayer-Mannschaft durchbrechen konnte, und die ebenfalls starke Landesauswahl aus Rheinland-Pfalz. Alle Duelle gewannen die Leverkusener allerdings glatt mit 2:0, sodass sie vor den Dresdnern und den Rheinland-Pfälzern den Titel holten.
Sehr zur Freude von Spielertrainer Jürgen Schrapp, der nach sieben Paralympics-Teilnahmen und etlichen Erfolgen mit der Nationalmannschaft künftig nur noch als Präsident des Weltverbands und an der Seitenlinie aktiv sein möchte: „Mit sauberer Weste - wir haben alle Sätze gewonnen im Turnier - ist das ganz sicher verdient. Die Mannschaft hat das herausragend gemacht über die zwei Tage und jetzt fahren wir mit dem Meistertitel zurück.“
Bei den Frauen wollten gleich drei Teams die Favoritinnen vom TSV Bayer 04 Leverkusen stoppen. Diese hatten die ersten beiden Auflagen gewonnen und es sah lange so aus, als würde sich eher ein Hattrick der Leverkusenerinnen, die in diesem Jahr gemeinsam mit Spielerinnen aus Rheinland-Pfalz antraten, abzeichnen als eine Überraschung. Doch die Spielgemeinschaft Brandenburg/Berlin – mit Spielerinnen des SC Potsdam um Nationalspielerin Marlies Dreblow und zwei Akteurinnen vom SCC Berlin – fand nach einem 1:1 zum Auftakt gegen die SG Hoffenheim/Bremen besser ins Turnier, besiegte anschließend Sachsen/Sachsen-Anhalt sowie Leverkusen/Rheinland-Pfalz glatt mit 2:0, sodass sie als Gruppensiegerinnen in die Halbfinalspiele einzogen.
Dort gewannen sie gegen Hoffenheim/Bremen, während Leverkusen/Rheinland-Pfalz das Team Sachsen/Sachsen-Anhalt bezwang, die sich Rang drei sicherten. Im Finale ging der erste Satz an die Titelverteidigerinnen (20:25), doch die Gastgeberinnen hatten zunächst nach Sätzen ausgeglichen (25:17) und zeigten sich dann nervenstark im Tiebreak (15:9), sodass bei der dritten Auflage der Frauen-Meisterschaft erstmals ein neuer Name oben stand. "Wir sind überglücklich, den Sieg bei den Frauen in einem hochkarätigen Turnier errungen zu haben - noch dazu als Veranstalter in unserer wunderschönen Stadt Potsdam", freute sich Nationalspielerin Marlies Dreblow.
Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden in diesem Jahr von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember 1999 gegründet, um Sportler*innen mit Behinderung in ihrer Sportausübung zu unterstützen und den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen.
Text: Nico Feißt / DBS