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Para Rudern: Mit einem kleinen Team zur WM

Der deutsche PR3 Mixed-Zweier
Der deutsche PR3 Mixed-Zweier (Luz/Dietz) © picture alliance

Für die deutsche Para Ruder-Nationalmannschaft steht in Form der Weltmeisterschaften vom 9. bis 16. September in Plovdiv (Bulgarien) das Jahreshighlight vor der Tür. Cheftrainer Jochen Weber reist mit vier Athletinnen und Athleten zur WM, die gemeinsam mit den Titelkämpfen der olympischen Ruderer ausgetragen werden. Der 20-jährige Jan Helmich wird im Mixed-Zweier zusammen mit Jessica Dietz sein WM-Debüt feiern – doch ein unbeschriebenes Blatt ist er nicht in der Ruder-Szene.

Mit Sylvia Pille-Steppat und Marcus Klemp gehen in Plovdiv zwei Routiniers an den Start. Die Architektin vom Wilhelmsburger Ruderclub überraschte im vergangenen Jahr mit WM-Bronze im Einer der Klasse PR1. „Letztes Jahr hat Sylvia ein super Rennen abgeliefert und sich mit Bronze belohnt. In diesem Jahr ist das Starterfeld und die Konkurrenz in ihrer Bootsklasse jedoch größer – entsprechend ist der Kampf um die Medaillen härter“, berichtet Weber.

Auch Marcus Klemp blickt bereits auf einige internationale Erfolge in seiner Ruder-Karriere zurück. 2007 wurde er im Mixed-Vierer Weltmeister und 2013 jubelte er gemeinsam mit Anke Molkenthin über WM-Silber im Mixed-Zweier. In Plovdiv wird der 36-Jährige im Einer der Klasse PR2 an den Start gehen – eine Bootsklasse, die bei der WM ihre Premiere feiert und bislang nicht im paralympischen Programm ist. „Marcus ist der Erfahrenste im Team. Er hat bei den abschließenden Belastungstests gezeigt was ihm steckt und seine persönliche Bestleistung um eine halbe Minute unterboten. In der PR2 Klasse der Herren ist die internationale Konkurrenz aber echt stark, daher setzen wir uns zunächst die Finalteilnahme als Ziel und schauen dann was drin ist“, schätzt der Cheftrainer die Chancen des Ribnitzers ein. Um auch bei den Paralympischen Spielen 2020 in Tokio starten zu können, fehlt Klemp bislang die passende Partnerin für den Mixed-Zweier, der in der Klasse PR2 im Vergleich zum Einer zum paralympischen Programm gehört.

Mit Jessica Dietz und Jan Helmich geht zudem ein deutscher Mixed-Zweier in Bulgarien an den Start. In der Klasse PR3 treffen sie auf die amtierenden Weltmeister aus Brasilien sowie auf die Teams aus Österreich und den USA. „Die Brasilianer dominieren diese Klasse und sind auch in diesem Jahr die Favoriten auf den Titel. Doch mit den anderen beiden Teams werden wir um die WM-Medaillen fahren. Das Boot aus den USA kennen wir noch gar nicht, das wird spannend zu sehen auf welchem Niveau sie rudern und wo sie sich international einordnen“, sagt Cheftrainer Weber und fügt hinzu: „Das Boot haben wir sehr kurzfristig in der jetzigen Kombination zusammengestellt, deshalb blieb wenig Zeit für die Vorbereitung. In Bulgarien werden wir sehen,  wie die beiden im Wettkampf zusammen funktionieren.“

Die 23-jährige Jessica Dietz feierte mit WM-Bronze im vergangenen Jahr im Mixed-Zweier zusammen mit Valentin Luz eine erfolgreiche WM-Premiere. Jan Hellmich wird in Plovdiv sein internationales Debut im Para Rudern geben, doch der 20-Jährige ist in seinen jungen Jahren bereits ein erfahrener Ruderer. Derzeit studiert er in Cambridge, eine der britischen Unis mit jahrzehntelanger Ruder Historie, und ist dort in einem der erfolgreichsten Clubs aktiv.

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