Aktuelles vom Rudern
Para Ruder-Nationalmannschaft sieht EM als Aufbauwettkampf für Paris
Die Para Ruder-Nationalmannschaft startet am Donnerstag mit insgesamt vier Booten in die Europameisterschaften im ungarischen Szeged (25. April bis 28. April). Dabei kann das Team von Bundestrainer Marc Stallberg der bevorstehenden Aufgabe entspannt entgegenblicken. Für die Paralympics sind nämlich bereits Boote in vier der fünf Wettkampfklassen qualifiziert. Der neuformierte PR2 Mixed-Doppelzweier hofft allerdings noch auf das Ticket nach Paris. Dafür muss sich das Duo um Jasmina Bier und Paul Umbach jedoch bis nach der EM gedulden.
Bei der EM haben nämlich lediglich die Nationen Chancen auf weitere Quotenplätze, die weniger als zwei Startplätze bei den letzten Weltmeisterschaften errungen haben. Für die Nationalmannschaft formuliert Bundestrainer Marc Stallberg die Vorgabe deshalb so: „Wir sehen die EM in allen Booten nicht erfolgs-, sondern aufbauorientiert. Es ist unsere erste Regatta in diesem Jahr, wir wollen die Abläufe in den Rennen und in den Tagen einstudieren. Das große Ziel ist Paris.“ Jasmina Bier und Paul Umbach, die neue Paarung im PR2 Mixed-Doppelzweier, soll in Szeged Aufschluss darüber geben, ob das Boot stark genug ist, um über die finale Paralympics-Qualifikation in Luzern in der Schweiz (17. bis 22. Mai) ebenfalls noch den Sprung zu den Paralympics anzustreben. „Beide haben sehr gut trainiert und ein Trainingslager in Italien absolviert“, sagt Stallberg.
Jan Helmich, der den PR3 Mixed-Doppelzweier jetzt zusammen mit Hermine Krumbein bestreitet, bekam über einen kurzfristigen Kardiologie-Termin im Olympia-Stützpunkt Rhein-Ruhr erst am Montag die Startfreigabe für die EM. Krumbein musste das Training zuletzt wegen Rückenproblemen zurückfahren. „Wir haben deshalb erst am kurzfristig entschieden, dass beide starten können. Beide bilden eine neue Paarung, die sich erst aufeinander einspielen muss. Wir werden sehen, wo wir mit der neuen Kombination stehen“, sagt der Bundestrainer.
Alles nach Plan verlief zuletzt bei Manuela Diening. Die WM-Fünfte des letzten Jahres sei „aktuell sehr fit“, sagt Stallberg. Im Fünfer-Feld des PR1 Frauen-Einers ist alles dabei, was Rang und Namen hat, angeführt von der norwegischen Para-Ikone Birgit Skarstein. „Das wird eine Standortbestimmung für Manuela.“ Weniger rund lief es durch eine Zerrung, die ihn über Ostern zu einer Pause zwang, bei Marcus Klemp. Für den WM-Vierten von 2023 entschied sich der EM-Start nach einer gut absolvierten Belastung erst am Sonntag. Im großen Feld mit neun Startern möchte Klemp trotzdem seine Vorjahresleistungen bestätigen – damals gab es EM-Bronze für den Athleten des RC Rostock.
Nicht am Start ist bei der EM nur der deutsche PR3 Mixed-Vierer. Der Grund: Kathrin Marchand war nach dem Trainingslager in Sevilla vier Wochen lang verletzt für das Wassertraining ausgefallen. Bei einem Trainingslager in Köln steigt sie wieder ins Boot ein, das sich nun gleich auf den Weltcup in Luzern vorbereitet. „Wir wollten mit Kathrin kein Risiko eingehen, deshalb haben wir auf den EM-Start verzichtet“, sagt Stallberg. Zuletzt war das Boot immer ein Garant für Medaillen – bei den letzten beiden Welt- und Europameisterschaften gab es zweimal Silber und zweimal Bronze.
Text: DRV, Ergänzungen durch den DBS
Weitere Informationen zu den Europameisterschaften im Para Rudern gibt es hier.
Der deutsche Kader für die Para Ruder-EM (Alter, Geburtsort, Verein):
Manuela Diening (32 / Hamm / RV Münster), Marcus Klemp (41 / Rostock / RC Rostock), Jasmina Bier (26 / Bremen / RG Hansa Hamburg), Paul Umbach (22 / Neuruppin / RC Nürtingen), Hermine Krumbein (20 / Braunschweig / RK Normannia Braunschweig)