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Goldrausch und Weltbestzeit: Erfolgreiche Para Ruder-EM für das deutsche Team

Vom 29. Mai bis 1. Juni fanden in Plovdiv (Bulgarien) die Para Ruder-Europameisterschaften statt – und das deutsche Team setzte dabei ein kräftiges Ausrufezeichen. Mit zwei Goldmedaillen zeigte sich die Mannschaft in glänzender Form. Für das sportliche Highlight sorgten Valentin Luz (Frankfurter RG Germania) und Kathrin Marchand (RTHC Bayer Leverkusen) im PR3 Mixed-Doppelzweier. In einem eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg sicherte sich das Duo nicht nur die Goldmedaille, sondern stellte mit einer Zeit von 6:57,41 Minuten auch eine neue Weltbestzeit auf.
Schon nach 500 Metern hatte sich das deutsche Boot mit einer Bootslänge vom Feld abgesetzt, zur Streckenhälfte betrug der Vorsprung rund anderthalb Längen. Mit einer kontrollierten und kraftvollen Vorstellung brachten Luz und Marchand das Rennen sicher nach Hause – noch vor den favorisierten Teams aus Großbritannien und der Ukraine, die bei den Paralympics in Paris 2024 noch besser platziert waren.
„Gold mit Weltbestzeit! Was will man mehr?“, schwärmte Bundestrainer Marc Stallberg. Cheftrainer Marcus Schwarzrock zeigte sich ebenfalls begeistert: „Ein echtes Gänsehaut-Rennen, das war dominant und hochverdient.“ Auch Kathrin Marchand war nach dem Triumph überwältigt: „Wir sind da einfach angezündet die Strecke runtergeballert.“

Das zweite Gold für das deutsche Team holten Jasmina Bier (RG Hansa Hamburg) und Paul Umbach (RC Nürtingen) im PR2 Mixed Doppelzweier. Sie lieferten sich ein enges Duell mit Israel, lagen zur Streckenhälfte noch gleichauf – konnten sich dann aber mit einem entschlossenen Zwischenspurt etwa 400 Meter vor dem Ziel entscheidend absetzen.
Während Israel im Schlusssprint einbrach und noch von der Ukraine überholt wurde, ruderten Bier und Umbach kontrolliert und kraftvoll ins Ziel – Gold mit rund einer Bootslänge Vorsprung.
„Es war ein harter Kampf, aber wir haben ihn angenommen und gewonnen“, sagte Jasmina Bier im Ziel erleichtert. Trainer Stallberg lobte die taktisch kluge Leistung: „Der Zweier hat kurz gewackelt, aber sie haben sich schnell gefangen und das Rennen souverän zu Ende gebracht.“ Auch Cheftrainer Schwarzrock zeigte sich zufrieden: „Es freut mich besonders, dass beide Para Zweier Gold geholt haben – das zeigt die Qualität der Arbeit und den Zusammenhalt im Team.“
Im PR1 Männer-Einer zeigte Marcus Klemp (ORC Rostock) eine starke Leistung und gewann das B-Finale. Vom Start weg dominierte er das Rennen und ließ den Konkurrenten aus den Niederlanden und Tschechien keine Chance. Damit belegte Klemp in der Gesamtwertung Platz sieben.
„Marcus hat das Maximum aus diesem Rennen herausgeholt“, lautete das Fazit der Trainer. Dennoch zeigt der Rückstand von rund 50 Sekunden auf den neuen Europameister, dass im internationalen Vergleich noch Luft nach oben besteht.
Fazit: Zwei EM-Titel, eine Weltbestzeit und starke Teamergebnisse – das deutsche Para Ruderteam präsentierte sich in Plovdiv in beeindruckender Form. Die Leistungen machen Hoffnung für die kommenden Höhepunkte der Saison, insbesondere mit Blick auf die WM in Shanghai im Oktober.
Quelle: Luisa Gärtner / Deutscher Ruderverband