Rollstuhlbasketball: Deutsche Auftaktniederlage vor den Augen des Bundespräsidenten
Ein starkes Spielviertel reichte der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Herren nicht zu einem erfolgreichen Auftakt in die Spiele von Paris. Gegen den Mitfavoriten auf paralympisches Gold aus Großbritannien unterlag die DBS-Auswahl am Ende mit 55:76 (8:18/25:32/42:52). Matchwinner für das Team von der Insel war Gregg Warburton mit 24 Punkten, während im Trikot mit dem Adler auf der Brust Matthias Güntner mit 19 Zählern zum Topscorer avancierte.
Deutschland startete vor Augen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier offensiv sehr verhalten in die Partie in der Arena Bercy von Paris und geriet so früh mit 4:14 in Rückstand. Bundestrainer Michael Engel reagierte prompt und wechselte den späteren Topscorer Güntner ein, der die deutschen Angriffsbemühungen merklich belebte. Im zweiten Spielabschnitt schien die Mannschaft, um Kapitän Jan Haller dann dazu anzusetzen, den klar favorisierten Briten den Schneid abzukaufen. Was folgte, waren die stärksten 15 Minuten der deutschen Herren, die sich über den Seitenwechsel hinaus bis auf 40:44 herankämpften.
Doch die Hoffnung auf eine erste Überraschung wurde von Gregg Warburton jäh beendet, der an diesem Tag vor allem aus der Distanz von der deutschen Defensive nicht in den Griff zu bekommen war. Nur vier Minuten nach dem Anschluss war der Rückstand bereits wieder auf 42:54 angewachsen, ehe der Weltmeister von 2018 in den Schlussminuten seine ganze Klasse abspulte und verdient gewann.
Deutschland ist nach der Auftaktniederlage nun am Samstag um 21:30 Uhr im zweiten Vorrundenspiel in der Gruppe A gegen Gastgeber Frankreich gefordert. Auf die Briten wartet das Duell mit dem dreifachen Paralympics-Sieger Kanada.
Bundestrainer Michael Engel: „Es war ein typisches Auftaktspiel, in das wir schwer hereingekommen sind, dann aber einen guten Weg gefunden haben. Am Ende haben wir im zweiten Durchgang zu viele Punkte liegen gelassen und zu viele kleine Fehler gemacht, die du dir gegen ein solches Team nicht leisten darfst. Es bleibt daraus zu lernen und in zwei Tagen wieder anzugreifen, aber dafür bin ich sehr optimistisch“.
Deutschland: Matthias Güntner (19, RSV Lahn-Dill), Nico Dreimüller (10, Rhine River Rhinos Wiesbaden), Thomas Böhme (9/1 Dreier, RSV Lahn-Dill), Jens-Eike Albrecht (8, RSB Thuringa Bulls), Alexander Budde (4, Hannover United), Jan Sadler (3/1, Hannover United), Aliaksandr Halouski (2, RSB Thuringia Bulls), Lukas Gloßner (RSB Thuringa Bulls), Jan Haller (Hannover United), Tobias Hell (, Hannover United), Julian Lammering (RSV Lahn-Dill), Thomas Reier (RBC Köln 99ers).
Text: Andreas Joneck / DRS