Para Sportschütze Meyer bis zum letzten Schuss auf Finalkurs
Die deutschen Para Sportschützen sind am zweiten Wettkampftag in die paralympischen Wettbewerbe in Paris gestartet. Tobias Meyer aus Rimpar zeigte eine solide Leistung, verpasste jedoch das Luftpistolen-Finale (SH1) der besten Acht knapp.
„Das ist schon ein bisschen enttäuschend, weil die letzten beiden Serien nicht gut gelaufen sind“, sagte Tobias Meyer. Der 26-Jährige, der in Paris seine zweiten paralympischen Spiele als Athlet bestreitet, war vor allem mit der Einteilung seines Wettkampfs unzufrieden: „Ich wollte mir die Zeit besser einteilen, damit ich zum Ende hin keinen Zeitdruck habe. Das hat leider nicht gut funktioniert.“ Die 60 Schuss müssen innerhalb von 75 Minuten abgegeben werden. Linkshänder Meyer beendete die letzte Serie mit einer Fünf – und belegte mit insgesamt 558 Ringen den 15. Rang. Meyer tritt am 4. September mit der freien Pistole (50 Meter) an und hat dort berechtigte Hoffnungen auf das Finale. „Für den Auftakt war das ganz ordentlich“, sagte Bundestrainer Rudi Krenn. „Es zeigt aber wieder, dass im Sportschießen jeder Schuss zählt. Tobias hat sich jetzt warmgeschossen. Am Mittwoch stehen die Chancen auf einen Finaleinzug besser.“
Als nächster deutscher Athlet schießt Moritz Möbius am Sonntag (1. September). Ab 11.30 Uhr startet für ihn die Qualifikation in der Klasse SH2. „Rapid fire“ nennen sie den 25-jährigen Gengenbacher im Team, weil er bekannt dafür ist, außerordentlich schnell zu schießen. Für Natascha Hiltrop und Paralympics-Debütant Tjark Liestmann starten die Spiele ebenfalls am Sonntag, ab 9.30 Uhr. Beide schießen in der Mixed-Disziplin Luftgewehr liegend (SH1) auf die zehn Meter entfernte Zielscheibe und hoffen, sich für das Finale der besten Acht zu qualifizieren. Bei den Spielen in Tokio hatte das für Hiltrop perfekt funktioniert. Die Paralympics-Siegerin von Tokio 2021 wird dann versuchen, ihren Titel zu verteidigen. Hiltrop schießt zudem am Dienstag in der reinen Frauen-Disziplin im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber-Gewehr auf 50 Meter. Die Athletinnen geben pro Stellung 40 Schuss ab - kniend, liegend und stehend. „Das ist die Königsdisziplin. Natascha hat hier sehr gute Trainingsleistungen gezeigt“, sagt Bundestrainer Krenn.
Am längsten muss Gewehr-Spezialist Cliff Junker darauf warten, bis er den ersten Schuss in einem Paralympics-Wettkampf abgeben darf. Am 5. September erst tritt der 45-jährige Suhler im Kleinkalibergewehr liegend an. Hier stehen die Zielscheiben 50 Meter entfernt. Teamkollegin Hiltrop wird hier ebenfalls schießen – und hat auch bei ihrem dritten und letzten Auftritt noch berechtigte Hoffnungen auf das Finale.
Das deutsche Aufgebot in Paris:
Natascha Hiltrop (32 / Bonn / SV Lengers), Cliff Junker (45 / Suhl / Förderverein SSZ Suhl), Tjark Liestmann (24 / Buxtehude / SV Ladekop), Tobias Meyer (26 / Würzburg / SG Rimpar), Moritz Möbius (25 / Gengenbach / SSV Zell am Harmersbach)