Para Schwimmen: "Wir haben noch einige heiße Rennen"
Am sechsten Wettkampftag im Para Schwimmen gab es kein Finale für das bislang überaus erfolgreiche Team von Bundestrainerin Ute Schinkitz. Taliso Engel, Paralympics-Sieger von Tokio auf den 100 Metern Brust (SB13) war ganz nah am Endlauf dran: In seinem Vorlauf auf den 200 Meter Lagen (SM13) wäre der Nürnberger Dritter gewesen, wurde aber aufgrund seiner Wende von Rücken auf Brust disqualifiziert. Das deutsche Team legte daraufhin Protest dagegen ein. „Es ist grenzwertig, eine 50:50-Entscheidung“, sagte Ute Schinkitz, die Bundestrainerin zur Wende ihres Schützlings. Der Protest wurde abgelehnt, einen zweiten Appeal legte das deutsche Schwimmteam nicht mehr ein.
Vier Bahnen rechts von Engel schwamm Philip Hebmüller im gleichen Vorlaufsrennen. Der Athlet vom Düsseldorfer SC 1898 schlug nach 2:20,25 Minuten im Ziel an, was Platz neun bedeutete. „Es war ein schwieriges Rennen. Am Anfang habe ich gut mithalten können, zum Ende raus wurde ich dann etwas müder. Da habe ich dann die Zeit verloren, die ich am Anfang nicht rausholen konnte.“ Für Hebmüller und Engel stehen am Donnerstag noch die 100 Meter Brust an, die Paradedisziplin der beiden sehbehinderten Athleten.
"Es macht richtig Spaß hier"
Auch Johanna Döhler, das „Küken“ des gesamten Team Deutschland Paralympics, schnupperte am Dienstag wieder an der Pariser Paralympics-Luft, nahm auf den 200 Meter Lagen (SM13) an ihrem zweiten Wettkampf teil. Platz zwölf wurde es letzten Endes für die 14 Jahre alte Deutsche vom Berliner Schwimmteam, nach 2.51,33 Minuten schlug sie im Ziel an. "Es macht richtig Spaß hier", sagte die Schwimmerin, für die es am Donnerstag nochmals auf den 100 Meter Brust (SB13) ins Wasser geht. Die Vorfreude, in der Schwimmarena von Nanterre weiter die Atmosphäre aufnehmen zu können ist riesig.
Verena Schott (BPRSV Cottbus) wurde am Dienstag zudem auf den 50 Metern Schmetterling (S6) Zehnte, schlug nach 41,07 Sekunden im Ziel an.
"Bombastisch": Bereits fünf Medaillen für die Schwimmer
Mit dem Dienstag, dem sechsten Wettkampftag von Paris, haben die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer die zweite Hälfte der Paralympics eingeläutet. Die ersten fünf Tage waren laut Bundestrainerin Ute Schinkitz mit fünf Medaillen „bombastisch und toll. Wir sind mega gut gestartet. Vor allem in den Endspurts der Rennen haben wir immer sehr gut ausgesehen.“ Darauf setzt Schinkitz auch beim Endspurt der Wettkämpfe in der La Défense Arena. „Wir haben noch einige heiße Rennen“, weiß die Bundestrainerin.
Die nächsten Vorläufe sind am Mittwoch die 100 Meter Freistil von Naomi Maike Schwarz (S12), die 50 Meter Brust von Gina Böttcher sowie die 400 Meter Freistil von Mira Jeanne Maack (S8), die sich in Paris auf den 100 Meter Rücken (S8) ihre erste Medaille bei den Paralympics sichern konnte.
Text: Patrick Dirrigl / DBS