Merle Menje wird Neunte in denkwürdigem Marathon-Rennen
Rennrollstuhlfahrerin Merle Menje ist beim paralympischen Marathon-Rennen zum Ende der Para Leichtathletik-Wettbewerbe in Paris auf einen guten neunten Platz gefahren und konnte damit einen versöhnlichen Abschluss finden. Wenngleich die Strecke epische Bilder bot, war sie aufgrund des Kopfsteinpflasters „grenzwertig".
In 1:55,54 Minuten hatte die 20-Jährige vom Stadt-Turnverein Singen den anspruchsvollen Marathon bewältigt. „Ach du heiliger Bimbam“, habe sie gedacht, verrät Bundestrainerin Marion Peters, als sie bei der Streckenbesichtigung über das Kopfsteinpflaster gefahren seien und es den Bus durchschüttelte. Und so ging es dann auch Menje: „Die letzten Kilometer waren der Horror. Die Strecke wurde definitiv nicht von einem Rollstuhlfahrer ausgedacht. Das war schon sehr, sehr hart. Es war teilweise relativ windig. Die Kopfsteinpflaster-Passagen waren nicht ganz so cool, aber ich fand sie nicht so schlimm. Zumindest die kurzen, über das Ende müssen wir nicht sprechen“, sagte Menje über den Schlussabschnitt, als es durchgehend ruckelte, dafür aber am Arc de Triomphe spektakuläre Bilder entstanden.
Die 20-Jährige ergänzt: „Grundsätzlich fand ich die Strecke ganz cool, es gab einen langen Teil an der Seine entlang, das war gut. Ab und zu ging es bergauf, es gab viel Variabilität, viele technische Abschnitte, viele Kurven, was mir tendenziell gut liegt. Da konnte ich mich immer mal wieder erholen im Vergleich zu den anderen zwei. Von daher fand ich die Strecke bis Kilometer 35 sehr gut.“
Lange Zeit war Menje mit den beiden Brasilianerinnen unterwegs, es sah nach einem Dreikampf um die Plätze acht bis zehn aus, am Ende wurde es Rang neun für Menje, deren beste Platzierung bis dato ein siebter Platz über 5000 Meter in Paris war, über 800 und 1500 Meter schied sie im Vorlauf unglücklich aus. „Ich hatte schwierige Bahnwettkämpfe“, schildert die Athletin von Paul Odermatt ihre Probleme: „Ich musste mich jeden Tag wieder neu fokussieren, um zu schauen, dass ich doch wieder positiv rangehe, um das Bestmögliche aus den Rennen zu holen. Deshalb habe ich mir so, so sehr einen schönen Abschluss gewünscht, um doch positiv auf die Spiele zurückzugucken und damit bin ich sehr, sehr happy.“