Kanadierin Dandeneau zerstört Deutschlands Träume
Klare Viertelfinalniederlage der Rollstuhlbasketballerinnen
Der Traum vom erneuten Einzug in ein paralympisches Halbfinale ist für die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen am Mittwoch in der Arena Bercy geplatzt. Im Viertelfinale verlor Deutschland klar gegen Ex-Weltmeister Kanada mit 53:71 (12:17/22:34/36:51), deren Topscorerin Kady Dandeneau dabei mit 33 Punkten zum Alptraum für die DBS-Auswahl wurde.
Ende des ersten Spielabschnitts sah es noch so aus, als könnte die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Passiwan den Nordamerikanerinnen auf Augenhöhe Paroli bieten. In dieser Phase gelang es einen frühen 2:7-Rückstand (2.) in eine 10:9-Führung (7.) umzuwandeln. Doch schon zum Ende der ersten zehn Spielminuten hatte Kanada die Partie wieder zu seinen Gunsten auf 12:17 gedreht. Und das Team mit dem Ahornblatt machte auch in der Folge dort weiter und baute den Vorsprung noch vor der Pause auf 18:30 (17.) aus. Die deutsche Verteidigung bekam in dieser Phase, wie auch im gesamten Spiel, Kanadas Topscorerin Kady Dandeneau nicht unter Kontrolle, die bereits zur Halbzeit maßgebliche 17 Punkte auf ihrem Konto hatte.
Nach dem Seitenwechsel schien dann trotz einer starken Nathalie Passiwan die Partie spätestens beim 38:59 (33.) durch die für Wiesbaden spielende Arinn Young entschieden. Mit dem Rücken zur Wand zeigte Deutschland nun jedoch eine beeindruckende Moral, kämpfte sich aus einer aggressiven Verteidigung heraus agierend auch offensiv Punkt für Punkt heran. Doch genau als Maya Lindholm einen 11:0-Lauf zum 49:59 (38.) abschloss, war es erneut Kady Dandeneau, die mit einem Dreier alle aufkeimenden Hoffnungen im DBS-Lager zunichte machte.
Für die deutschen Damen wartet nun die Platzierungsrunde um die Positionen fünf bis acht mit einem Duell am Donnerstag gegen Spanien, das sein Viertelfinale gegen Topfavorit Niederlande verlor. Kanada steht dagegen im Halbfinale, in dem es am Freitag zum Duell mit den Niederländerinnen kommt.
Bundestrainer Dirk Passiwan: „Es tut extrem weh, denn wir hatten heute die Chance Kanada zu schlagen. Es ist uns defensiv aber nicht gelungen, Kady Dandeneau und Arinn Young die Schüsse wegzunehmen, wie wir es wollten. Offensiv haben wir uns vor allem zu Beginn schwer getan die kanadische Presse zu überspielen, dies ist uns später besser gelungen und wir haben uns gute Chancen erarbeitet, aber zehn bis elf freie Layups zu verschenken, ist eben viel zu viel. Nun heißt es den Kopf freizubekommen und uns neue Ziele zu setzen. Wir wollen jetzt Fünfter werden und das wird in der Runde der Enttäuschten das Team, welches es am Ende am meisten will.“
Deutschland: Mareike Miller (18, Doneck Dolphins Trier), Nathalie Passiwan (14, Doneck Dolphins Trier), Svenja Mayer (6, RSV Bayreuth), Anne Patzwald (6, Briantea ´84 Cantu), Amanda Fanariotis (4, RSKV Tübingen), Catharina Weiß (3, UCAM Murcia BSR), Maya Lindholm (2, BG Baskets Hamburg), Lisa Bergenthal (Köln 99ers), Svenja Erni (Doneck Dolphins Trier), Vanessa Erskine (n.e., Hannover United), Marie Kier (n.e., RSB Thuringia Bulls), Lilly Sellak (n.e., RSV Bayreuth).
Kanada: Kady Dandeneau (33/2), Arinn Young (18/1, Rhine River Rhinos), Elodie Tessier (10), Rosalie Lalonde (6), Cindy Ouellet (2), Lai Puisand (2, Rhine River Rhinos Wiesbaden), Melanie Hawtin, Tara Llanes, Sofia Fassi-Fehri (n.e.), Desiree Isaac-Pictou (n.e.), Bethany Johnson (n.e.). Tamara Steeves (n.e.).
Text: Andreas Joneck / DBS