Para Boccia: Ein Sieg und zwei Niederlagen zum Start in Paris
Ein deftiges 0:11 gab es für Boris Nicolai zum Auftakt seiner zweiten Paralympics in der Arena Paris Sud 1. Und die Enttäuschung war dem 39-Jährigen deutlich ins Gesicht geschrieben. Gegen den starken Columbianer Euclides Grisales fand der Para Bocciaspieler heute einfach nicht das geeignete Mittel. Auch Anita Raguwaran unterlag ihrer Gegnerin Alexandra Szabo aus Ungarn im ersten Match nach vier Sätzen mit 0:6. Das zweite Match des Tages gewann sie am Abend jedoch gegen die Portugiesin Carla Oliveira mit 7:0.
„Ich war vor Turnierbeginn eigentlich überhaupt nicht nervös. Aber als ich in die Halle kam, hat sich plötzlich alles ganz anders angefühlt als in den letzten Tagen“, sagte Boris Nicolai nach seinem Match. Auch spielerisch lief es nicht wie gewohnt. Vor allem den zweiten Satz habe der Columbianer Grisales sehr clever gespielt und dem Deutschen mit seinen Bällen keinen Platz für das Erreichen des Jacks – des weißen Zielballs – gelassen. Der eine oder andere Fauxpas, wie Nicolai es formulierte, tat sein Übriges, um ihn bis zum Ende des Matches noch stärker in Rückstand zu bringen. Die Niederlage gilt es jetzt so gut es geht abzuschütteln, um am Freitag ab 10:30 Uhr gegen einen weiteren starken Gegner alles aus sich herauszuholen. Pornchok Larpyen aus Thailand gewann bei den Paralympics in Tokio die Silbermedaille.
Anita Raguwaran blickt dagegen positiv auf den morgigen Tag. „Das erstes Spiel war etwas unglücklich, da war ich ein bisschen aufgeregt. Im zweiten galt dann alles oder nichts, und das hat ganz gut geklappt“, sagte sie erleichtert. Ihre nächste Gegnerin Laissa Polyana Teixeira schätzt Raguwaran stark ein. „Sie ist auch noch ziemlich jung – mal sehen, was da geht.“ Das Wichtigste sei es nun, das Spiel am Freitag um 17:00 Uhr gegen die brasilianische Jugendweltmeisterin von 2023 zu gewinnen, um ins Viertelfinale einzuziehen. Damit wäre das Minimalziel für die Paralympics-Debütantin Raguwaran erreicht.