Aktuelles aus Vancouver 2010
Ski Alpin: Grandioser Weltcup-Auftakt mit vier Siegen
Am vergangenen Wochenende traf sich die versammelte Weltelite des alpinen Behindertensports anlässlich der ersten Weltcup-Rennen der Saison im österreichischen Rinn am Patscherkofel bei Innsbruck. Ein Riesenslalom- und ein Slalomwettbewerb wurden dabei auf dem Olympiahang von 1964 und 1976 ausgetragen.
Neben diesen Weltcuprennen beinhaltete die Gesamt-Veranstaltung mit dem Namen „RollRinn“ unter anderem ein VIP- und Sponsorenrennen und einen traditionellen Parallelslalom, bei dem die Behindertensportler gegen nichtbehinderte Athleten und ihre eigenen Betreuer und Trainer antreten. Um spannende Duelle zu gewährleisten, gingen die Behindertenläufer mit einem Zeitbonus in diesen Wettkampf. Der „RollRinn“ feierte zudem in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum.
Bereits am 6.1. traten elf Athleten und sechs Betreuer der deutschen Mannschaft die Reise in den „Reschenhof“ in Hall nahe Innsbruck an, um am 7.1. noch einen Tag Slalom und Riesenslalom im Kühtai (Tirol) zu trainieren, bevor am 8.1. mit dem Riesenslalom am Patscherkofel die Weltcupsaison für 102 Athleten aus 16 Nationen ihren Start fand. Dabei war es für die deutschen Sportler ein Auftakt nach Maß: Bei besten Pistenverhältnissen auf einer selektiven Strecke sicherten sich Gerd Schönfelder und Martin Braxenthaler jeweils den Sieg in ihrer Klasse. Andrea Rothfuss durfte sich derweil über einen zweiten Platz freuen, während Anna Schaffelhuber sich bei ihrem Weltcupdebüt auf dem fünften Rang qualifizierte. Thomas Nolte rundete als Neunter das sehr gute Mannschaftsergebnis ab.
Im Slalom des Folgetages bescherten leichter Schneefall und eine teilweise vereiste Piste den Athleten schwere Bedingungen. Mit diesen kam wiederum Martin Braxenthaler in der sitzenden Klasse am besten zurecht und fuhr nach überragender Leistung den zweiten Sieg im zweiten Weltcup-Rennen ein. Einen sensationellen Sieg errang zudem Andrea Rothfuss, die 2/100 Sekunden schneller als die Konkurrenz war. Anna Schaffelhuber schockte währenddessen die starke Konkurrenz aus den USA und Canada und überzeugte in ihrem zweiten Weltcup-Rennen überhaupt mit dem zweiten Platz. Für Gerd Schönfelder sprang hinter den beiden starken Einbeinfahrern aus Australien der dritte Rang heraus.
Mit insgesamt vier Siegen, zwei zweiten Plätzen und einem dritten Rang war das Deutsche Paralympic Skiteam die erfolgreichste Mannschaft beim Weltcupauftakt. Somit scheinen die Weichen für Vancouver gestellt. Und auch die Medien erhöhen im Hinblick auf das sportliche Großereignis im März ihre Präsenz: Beim „RollRinn“ waren ARD und ORF vor Ort und berichteten von den Rennen.
Im Anschluss an die Weltcup-Rennen fand der traditionsträchtige Parallelslalom des „RollRinns“ statt. In einem mit sehr starken nichtbehinderten Athleten besetzten Feld belegte Andrea Rothfuss den vierten Platz. Gerd Schönfelder schied leider im Achtelfinale nach einem Sturz aus. Mit einem Feuerwerk und einem Livekonzert im Festzelt wurden die Sieger gefeiert und das „RollRinn“ fand einen ausgelassenen Abschluss.
Quelle: Justus Wolf