Aktuelles von den Paralympics

Viermal Bronze für die Leichtathleten

Es war eine Wiedergutmachung für die misslungenen 100 Meter und die verpatzte Staffel. Maria Seifert (HSC Erfurt) hat sich im dritten Anlauf mit 29,86 Sekunden über 200 Meter der Startklasse T37 endlich die Bronzemedaille gesichert. „Ich habe mir genommen, was mir gehört“, sagte sie vollkommen erleichtert, als das Ergebnis endlich feststand. „Meine Beine waren im Rennen total schwer, es hat alles wehgetan, aber ich habe mir kurz vor dem Ziel immer wieder gesagt, ich will diese Medaille, ich will sie einfach“, schilderte sie. Im Endeffekt habe sie dieses Rennen aber einfach nur genossen. Besonders dankbar ist die 21-Jährige dem gesamten deutschen Team, das nach den misslungenen ersten Rennen voll hinter ihr stand und sie wieder aufgebaut hat. Nicht zuletzt der große Zuspruch sorgt nun auch dafür, dass Maria Seifert auf jeden Fall einen neuen paralympischen Anlauf nehmen wird. „Die 100 Meter kann ich nicht auf mir sitzen lassen“, sagte sie entschieden. Doch zunächst stehen noch die 400 Meter am Freitag auf dem Programm. Für Isabelle Foerder (HSC Erfurt) reichte die neue persönliche Bestleistung von 30,91 Sekunden im Vorlauf nicht für das Finale. Gold und Silber gingen an Johanna Benson (NAM, 29,26 sec.) und Bethany Woodward (GBR, 29,65 sec.).

Das zweite Edelmetall dieses Abends hatte kurz zuvor Jana Schmidt (1. LAV Rostock) über 100 Meter der Startklasse T42 gewonnen. Mit einer Zeit von 16,19 Sekunden lief sie als Dritte hinter der Italienerin Martina Caironi in neuer Weltrekordzeit von 15,87 Sekunden sowie der Australierin Kelly Cartwright (16,14 sec.) über die Ziellinie. „Nach dem verpatzten Weitsprung geht’s mir jetzt wieder gut. Ich wollte eine Medaille und jetzt ist es Bronze“, freute sie sich. Auf Rang vier lief Vanessa Low (TSV Bayer Leverkusen) in einer Zeit von 16,19 Sekunden. „Ich bin ganz gut aus dem Block gekommen und habe mich voll im Tunnel befunden. Im Großen und Ganzen war das Rennen okay“, sagte sie.

Auch Martina Willing gewann im Speerwerfen der Startklasse F54/55/56 mit einer Weite von 23,12 Meter (975 Punkte) die Bronzemedaille. „Ich bin mehr als zufrieden. Es ist so, als würde da gerade der Mount Everest umkippen. Beim Kugelstoßen ist mir die Medaille durch die Finger gerutscht, jetzt hat es endlich geklappt“, freute sie sich. Besonders dankbar war sie, wie sie sagte, der Mannschaft um sie herum. „Ohne mein Team läuft gar nichts und sie haben hervorragende Arbeit geleistet.“ Die Gold- und Silbermedaillen gingen an Liwan Yang (CHN) mit neuem Weltrekord von 17,89 Metern (1022 Punkte) und die Tunesierin Hania Aidi (17,40 m, 1006 Punkte).

Zur vierten Bronzemedaille des Tages lief die 4x100m-Staffel der Startklasse T42-46 mit Markus Rehm, Heinrich Popow, David Behre und Wojtek Czyz in einem spektakulären Rennen in 45,23 Sekunden. Schlussläufer Czyz riss im Ziel strahlend die Arme in die Luft. „Wir haben die Franzosen und die Japaner hinter uns gelassen. Das hat riesigen Spaß gemacht, mal was im Team zu machen und hat mit sensationellen Wechseln super geklappt“, sagte er strahlend. Auch Heinrich Popow jubelte über das großartige Rennen, auch wenn der erste Wechsel äußerst knapp verlief. „Ich wusste, dass es eng wird, weil ich ein bisschen zu früh gestartet war, aber das Kommando kam genau zum richtigen Zeitpunkt und als ich den Arm nach hinten gestreckt habe, bin ich automatisch ein bisschen langsamer geworden. So hat es dann gepasst.“ Die Goldmedaille sicherte sich das Team aus Südafrika mit Samkelo Radebe, Zivan Smith, Arnu Fourie und Oskar Pistorius in Weltrekordzeit von 41,78 Sekunden vor den Chinesen mit Zhiming Liu, Fuliang Liu, Hexing Xie und Xu Zhao in 42,98 Sekunden.

Im Kugelstoßen der Starklasse F20 landete Sandra Mast mit 11,36 Meter auf dem sechsten Rang. „12,20 Meter wären Bestleistung gewesen, das hätte ich gern gestoßen“, sagte sie nach dem Wettkampf etwas enttäuscht. Aber der sechste Platz sei auch okay, schob sie schließlich noch hinterher. Die Medaillen gingen an Ewa Dueska (Pol, 13,80 m), Anastasiia Mysnyk (UKR, 12,67 m) und Svitlana Kudelya (UKR, 12,24 m).

 

Weitere Ergebnisse:

Katrin Green hat sich über 200 Meter der Startklasse T44 mit neuer persönlicher Bestleistung von 27,89 Sekunden als Drittschnellste für das Finale am Donnerstag qualifiziert. Die Niederländerin Marlou van Rhijn lief bereits im Vorlauf einen neuen Weltrekord von 26,97 Sekunden.

Marc Schuh hat über 400 Meter der Startklasse T54 das Finale erreicht. Dort wird er am Freitag als jüngster Athlet in seiner Konkurrenz an den Start gehen.

David Behre und Markus Rehm sind über 100 Meter der Startklasse T42 nicht über die Vorläufe hinausgekommen.

Niels Stein konnte sich in der Startklasse T35 als bester Zeitschnellster mit persönlicher Bestleistung von 28,27 Sekunden für das Finale am Donnerstag qualifizieren.