Aktuelles von den Paralympics
Silber für Fechterin Briese-Baetke
„Das ist meine Waffe“, jubelte Fechterin Simone Briese-Baetke (FC Tauberbischofsheim) überglücklich. Die 46-Jährige hat sich ihren großen Medaillen-Traum bei ihrer paralympischen Premiere erfüllt. Im spannenden Degen-Finale der Kategorie B unterlag sie in der Londoner Excel-Arena zwar der Paralympics-Siegerin Saysunee Jana aus Thailand mit 8:15, freute sich nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus im Florett am Vortag aber riesig über Platz zwei und vergoss genau wie Bundestrainer Swen Strittmatter die ein oder andere Freudenträne. „Mein persönliches Ziel war das Podest, egal welche Farbe die Medaille hat. Dass ich nun Silber gewonnen habe, ist der Wahnsinn“, betonte Briese-Baetke. Erleichtert war auch Strittmatter: „Mir sind die Steine von Stonehenge von den Schultern gefallen. Simone hat so unglaublich hart gearbeitet und sich die Medaille einfach verdient.“ Die unzähligen Stunden Training, der Umzug von Rostock zum Fecht-Olympiastützpunkt nach Tauberbischofsheim im Jahr 2008 – „das alles hat sich jetzt bezahlt gemacht“, freute sich die ehrgeizige Sportlerin.
Bis ins Finale war Briese-Baetke sogar ungeschlagen, bezwang in der Vorrunde auch die spätere Gold-Medaillengewinnerin Jana mit 5:4 und zeigte im Viertelfinale gegen Cecile Demaude (Frankreich/15:4) sowie im Halbfinale gegen Liudmila Vasileva (Russland/15:9) bravouröse Vorstellungen. Dem verlorenen Gefecht gegen die Thailänderin Jana trauert sie nicht hinterher. „Ich bin absolut zufrieden. Die Wettkämpfe waren total emotional, ich habe noch nie so etwas erlebt“, erklärte die 46-Jährige, die von einigen deutschen Fans in der Halle unterstützt wurde. Nun hat die querschnittsgelähmte Athletin, die erst 2007 mit dem Rollstuhlfechten begonnen hat, Blut geleckt: „In vier Jahren in Rio möchte ich es noch etwas besser machen.“