Aktuelles von den Paralympics

Medaillenregen im Zeitfahren

Deutsche gewinnen sieben Medaillen bei Straßenrennen

Andrea Eskau freut sich über ihren Sieg

Die deutschen Radler haben am ersten Tag der Straßenrennen einen wahren Medaillenregen hingelegt und stehen damit in der Gesamtwertung auf Platz 1, vor den USA und Australien. Gastgeber Großbritannien belegt Rang 5. Heute starteten alle 15 Radfahrer des Teams im Einzelzeitfahren über 16 Kilometer.

Tobias Graf (RIG Freiburg) gewinnt mit gutem Vorsprung die Goldmedaille beim Zeitfahren der Männer in der Klasse C2. Die Plätze zwei und drei gehen an China und Spanien. Die zweite Goldmedaille für Deutschland holt Michael Teuber (BSV München), der sich in Klasse C1 und der gleichen Disziplin gegenüber seinen Konkurrenten aus Großbritannien und China durchsetzte.

Tobias Graf hat bereits beim Bahnradfahren zwei Medaillen gewonnen, doch über Gold im Straßenrennen ist er besonders glücklich: "Die Straßenrennen sind die Königsdisziplin für Radfahrer und da macht mich das Gold natürlich besonders stolz.“ Tobias Graf fuhr die Strecke in 24:35.12 Minuten und liegt mehr als fünf Sekunden vor Guihia Liang aus China, dem der Spanier Maurice Eckhard Tio quasi auf dem Fuß folgt.

Michael Teuber (25:16.43) konnte in seiner Klasse seine Ausdauerqualitäten voll ausfahren und verwies Mark Colbourne (25:29.37) aus Großbritannien und den Chinesen Zhang Yu Li (26:23.11) auf ihre Plätze. „Ich konnte einen Vorsprung von 12 Sekunden auch über die lange Distanz halten. Das Rennen ist einfach spitze gelaufen.“

In den Rennen am Nachmittag behauptete sich das deutsche Team erneut und konnte weitere Medaillen einsammeln. Norbert Mosandl (BPRSV Cottbus) belegt in der Klasse H4 mit einer Zeit von 25:17.40 nach dem Italiener Alessandro Zanardi (24:50.22) den zweiten Platz. Bronze ging an Oscar Sanchez (25:35.26) aus den USA.

In der Handbike Klasse H3 starteten Bernd Jeffré und Vico Merklein, beide vom GC Nenndorf. Während sich Bernd Jeffré mit einer Zeit von 27:00.90 über eine Bronzemedaille freuen kann, blieb für seinen Vereinskollegen der undankbare vierte Platz. Gold erhielt der Pole Rafal Wilk, Silber ging an Nigel Barley aus Australien.

Einen Doppelsieg gab es für die deutschen Handbikerinnen: Andrea Eskau (USC Magdeburg) erradelte hervorragende 28:18.09 und damit die Goldmedaille. Die Teamkollegin Dorothee Vieth (Hamburger SV) kam eine knappe Minute später in Ziel und qualifizierte sich damit für Silber. Deutlich ist der Abstand zur Bronzemedaillengewinnerin Laura de Vaan aus den Niederlanden, die mit 30:24.82 das Rennen abschloss.

Das letzte Rennen des Tages war für Hans-Peter Durst (RBG Dortmund 51) ein voller Erfolg. Für den Fahrer mit einer Störung des Gleichgewichtsorgans stand die Teilnahme bis wenige Tage vor dem Rennen auf der Kippe, denn bei einem Trainingsunfall hatte er sich den Arm gebrochen. Umso mehr freut nun die Silbermedaille im Einzelzeitfahren mit einer ausgezeichneten Zeit von 14:11.95. Gold erkämpfte sich die Australierin Carol Cooke, die mit 13:50.54 ins Ziel rollte. Über die Bronzemedaille freut sich David Stone aus Großbritannien (14:25.66). In diesem Rennen starteten Männer und Frauen sowie die beiden Klassen T1 und T2 gemeinsam, so dass bei den endgültigen Zeiten die Behinderung über einen Faktor eingerechnet wurde.

Tobias Engelmann, der Teamchef des deutschen Teams, ist höchst zufrieden mit seinen Radlern: „Für uns war das ein sehr erfolgreicher Tag. Wir haben zwar mit Medaillen gerechnet, aber nicht mit so vielen und so guten platzieren. Das zeigt, dass unsere Vorbereitung genau in die richtige Richtung gezielt hat und wir ein gutes internationales Standing im Radsport haben.“