Aktuelles von den Paralympics

NRW-Ministerpräsidentin im Deutschen Haus

Hannelore Kraft mit Jugendlichen des BSNW

Inklusion ist ein Schwerpunkt der nordrhein-westfälischen Landespolitik. Doch die Politik kann diese Aufgabe nicht alleine bewältigen. Hier ist die gesamte Gesellschaft gefordert, sagte die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bei einem Treffen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des BSNW-Inklusionsprojekts „Inspiration“ am 7.9. im Deutschen Haus bei den Paralympics in London.

Inklusion sei auch Aufgabe des organisierten Sports – und da sei bei den Sportverbänden und den Vereinen  in NRW bereits vieles in Bewegung, so die Ministerpräsidentin weiter. Mit seinen drei Projekten „Challenge“, „Inspiration“ und „Excellence“ zeige der Behinderten-Sportverband NRW, wie der abstrakte Begriff Inklusion mit Leben gefüllt werden kann und dass der Sport ein unverzichtbarer Baustein in einer inklusiven Gesellschaft ist. Deshalb habe sie gerne, die Schirmherrschaft über die Projekte übernommen.

Und wie gerne sie die Schirmherrschaft übernommen hat, zeigte sich einmal mehr beim Zusammentreffen mit Jugendlichen Inspiration-Teilnehmern – sie nahm sich ausgiebig Zeit. Um mit den Schülerinnen und Schüler aus Oberhausen zu reden. Dabei entpuppte sich die Ministerpräsidentin als Politikerin die zuhören konnte und wissen wollte.  "Wir sind zu einer großen Gruppe geworden", erklärt Silvia, "und kommen supergut miteinander klar." Ihr Gegenüber hat anfangs Unterschiede gesehen zwischen "normalen und Behinderten". Aber jetzt sei "es ganz normal, dass jemand dabei ist, der zum Beispiel im Rollstuhl sitzt". Und  Alessia wünscht sich, dass die Menschen akzeptieren, "dass wir nicht anders sind, sondern alle gleich" - egal, ob jetzt einer im Rollstuhl sitze oder nicht. Wahrscheinlich, so Hannelore Kraft nachdenklich, sei es das Beste, ganz unten, sprich in der Kita anzufangen. Damit es von Anfang an normal sei, mit Menschen mit Behinderung zusammenzuleben und zu arbeiten, "dann verliert man nämlich auch die Scheu." Am Rande der Leichtathletik-Wettkämpfe hat sie viele Gespräche geführt, viele Schicksale gehört und auch mitgenommen: "Wie schnell man in eine solche Situation kommen kann.

 

Schon nach kurzer Zeit plaudern Jugendliche und Ministerpräsidentin wie alte Bekannte. Über Zukunftspläne, Sportvorlieben, sie erzählt ein bisschen von ihrem Sohn, der jetzt in Kanada studiert und den sie, obwohl er schon 19 ist, schweren Herzens hat ziehen lassen. Die jungen Leute haben natürlich auch ein Anliegen. In der nächsten Woche feiert die LVR-Förderschule in Oberhausen offiziell ihren neuen Namen: Christoph-Schlingensief-Schule. Es wäre prima, wenn Hannelore Kraft dann dabei sein könnten. Wer vorher aufmerksam zugehört, weiß, dass das kaum klappen wird. Denn die Regierungschefin hat Termine fast rund um die Uhr, bis Ostern ist der Terminkalender voll. "Aber wenn ich es nicht schaffe, zu kommen, dann bekommt ihr von mir auf jeden Fall einen schönen Brief."