Aktuelles von den Paralympics

Londoner Wettkampfstätten

Olympiapark

Nur noch 64 Tage bis zu den Paralympics in London. Dann wird die Welt vom 29. August bis zum 9. September ein großartiges Sportereignis erleben. Zeit, sich einen Überblick über die Sportstätten zu verschaffen. Wo finden die unterschiedlichen Wettkämpfe eigentlich statt? Wie viele Zuschauer finden Platz und können bei den Paralympics live dabei sein? Wir beginnen die „Besichtigung der sportlichen Räumlichkeiten“ im Olympiapark in Stratford, 6 km östlich des Londoner Zentrums. Hier befinden sich das Olympische Dorf, das Medienzentrum, das Olympiastadion, das Aquatic Centre, der Velo Park und die Basketball-Arena.

 

Olympiapark

Auf dem ca. 2,5 Quadratkilometer großen Gelände des Olympic Park, dem Hauptveranstaltungsort der Sommer-Paralympics 2012, sind mehrere bedeutende Wettkampfstätten beheimatet: das Olympiastadion, das Aquatics Center, die Basketballarena und das Velodrom. Im Norden des Olympic Parks befindet sich das Olympische Dorf, das während der Paralympics ca. 7.000 Menschen beherbergen wird.

Der Olympic Park liegt am Fluss Lea im Osten der Stadt und soll das Jahre lang vernachlässigte Problemviertel Stratford wieder zu neuem Glanz verhelfen. Er entstand durch die vollständige Umgestaltung einer Industriebrache, zu der auch ein stillgelegtes Bahnbetriebswerk gehörte. Nach den Spielen wird der Park in Queen Elizabeth Olympic Park umbenannt, in Erinnerung an das diesjährige 60. Thronjubiläum von Königin Elisabeth II.

 

Olympiastadion

Am 5. Mai 2012 wurde - vier Jahre nach Baubeginn und exakt 2012 Stunden vor Beginn der Olympischen Sommerspiele - das Olympiastadion in London vor mehr als 40.000 Zuschauern feierlich eröffnet. Am 29. August wird es der Platz sein, an dem die Paralympischen Sommerspiele eröffnet und beendet werden. Für voraussichtlich 155 deutsche Athleten wird dort das Paralympische Feuer entzündet. Zwischen Eröffnungs- und Abschiedsfeier kämpfen im Olympic Stadium 36 deutsche Leichtathleten um Medaillen.

2017 werden hier die Leichtathletik-Weltmeisterschaften ausgetragen. Das Olympiastadion, das in 4 Jahren Bauzeit im Olympia Park entstand, bietet Platz für 80.000 Zuschauer und ist damit, hinter dem Wembley Stadium und dem Twickenham Stadium, das drittgrößte Stadion des Landes.

 

Basketball Arena

Die Basketball Arena ist die größte temporäre Anlage der olympischen und paralympischen Geschichte. 12.000 Zuschauern können hier während der Paralympics in London die Spiele im Rollstuhl-Basketball und Rollstuhl-Rugby verfolgen und den rund 40 deutschen Basketballern und Rugby-Spielern die Daumen drücken.

Die Basketball Arena steht im Norden des Olympiaparks, unmittelbar neben dem Olympischen Dorf. Ihr Gerüst ist ein Stahlrahmen, der mit einer weißen PVC-Membrane umhüllt ist. Die Außenseite der Arena wird während der Paralympics mit Licht ausgestrahlt sein und wird so einer Leinwand gleich. Läuferlegende Sebastian Coe, Vorsitzender des Organisationskomitees von London 2012 (LOCOG), sagte nach der Fertigstellung der Arena: „die Zuschauer werden die Spiele im Basketball und Rugby in einer spektakulären Umgebung verfolgen können“.

Nach Abschluss der Paralympics wird die Basketball Arena wieder abgebaut und soll an einem anderen Standort wieder aufgestellt werden; als möglicher Interessent wurde Rio de Janeiro genannt, der Austragungsort der Olympischen Spiele 2016.

Baudaten: Die Bauarbeiten für die 12 000 Zuschauer fassende und 35 Meter hohe Halle begannen im Oktober 2009; fertiggestellt wurde sie im Juni dieses Jahres. Damit war sie die am schnellsten gebaute Sportstätte der Olympischen und Paralympischen Spiele. Die umgerechnet 47,2 Millionen Euro teure Arena besteht aus einem 1000 Tonnen schweren Stahlrahmen, der mit einer 20 000 Quadratmeter großen, weißen PVC-Membran umhüllt ist.

 

Aquatic Centre

Ein weiterer wichtiger Teil des Olympiaparks ist das „Aquatic Centre“, in dem die Schwimm-Wettbewerbe während der Paralympics ausgetragen werden. Stararchitektin Zaha Hadid, die u.a. die Skisprungschanze in Innsbruck kreierte, hat die futuristisch anmutenden Wassersportarena entworfen. 21 deutsche paralympische Schwimmer werden hier vor 17.500 Zuschauern um Medaillen kämpfen. Nach Abschluss der Wettkämpfe wird die Halle auf eine Kapazität von 2.500 Plätzen zurückgebaut. Die Anlage soll dann durch Vereine und Schulen öffentlich genutzt werden und langfristig als Trainingszentrum dienen. Architektonische Beachtung gilt insbesondere dem 160 m langen Dach, das die Form einer Welle hat. 

 

Das Velodrom

Das Velodrom bietet während der Paralympics 6.000 Zuschauern Platz. Das tl_files/bilder/paralympics/wettkampfstaetten/Velodrome-innen.jpgrunde, geschwungene Dach soll die Geometrie sowie die Leichtigkeit und Effizienz eines Fahrrades widerspiegeln. Seine Form trug dem Velodrom den Spitznamen „The Pringle“ ein. 2011 wurde das Velodrom mit dem Design-Publikumspreis „Prime Minister’s Better Public Building Award“ ausgezeichnet. Wie auch beim Straßenrennen werden hier auf der Bahn während der Paralympics im Velodrom insgesamt 15 deutsche Athleten um Medaillen kämpfen. 
Das Velodrom wird nach den Spielen durch einen Mountainbike Course, sowie eine Straßenrad-Strecke erweitert und wird der lokalen Bevölkerung, Sportvereinen und Leistungsportlern gleichermaßen zur Verfügung stehen.
 
 

Eton Manor

Tradition trifft Moderne – Rollstuhl-Tennis auf dem Gelände des Eton Manor tl_files/bilder/paralympics/wettkampfstaetten/Eton Manor.jpgBoys' Clubs im Norden des Olympiaparks. Das Gelände wurde seit Anfang des 19.Jahrhunderts  als Sportstätte durch den Eton Manor Sports Club, in der Mitte des letzten Jahrhunderts durch den elitären Eton Manor Boys' Club genutzt. Für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2012 wird der umgebaute und modernisierte Sportkomplex für den Rollstuhl-Tenniswettbewerb, sowie als Trainingsstätte der Indoor-Wassersportler (während der Paralympics können die Schwimmer in den drei 50m Becken auf dem Gelände  für ihre Wettbewerbe  trainieren) genutzt.

Bei dem Rollstuhl – Tennis Turnier während der Paralympics werden 112 Athleten, davon 12 Deutsche,  um die Goldmedaillen kämpfen. Es werden insgesamt 9 Wettkampf-, sowie 4  Aufwärm-Plätze, bei einer Zuschauerkapazität von 10.500, inklusive des Centercourts mit 5.000 Plätzen, zur Verfügung stehen.