Aktuelles von den Paralympics
Inklusion im Sport
„Die größte Herausforderung ist, dass die Inklusion im Bewusstsein der Menschen ankommt“, das sagte die NRW-Sportministerin Ute Schäfer, beim NRW-Abend, am 2. September 2012 im Deutschen Haus in London. „Inklusion im Sport“ war daher auch das Thema des Abends und der Talkrunde, zu dem die Landesregierung NRW, der LandesSportbund NRW (LSB) und der Behinderten-Sportverband NRW (BSNW) geladen hatten. In NRW arbeiten Landesregierung, Behinderten-Sportverband und Landessportbund eng in Sachen Inklusion zusammen. Dabei sei man auf einem guten Weg, so Schäfer weiter, aber es gebe noch sehr viel zu tun. Gisela Hinnemann, Vizepräsidentin des LSB unterstrich die Aussage der Ministerin „Wir im LSB müssen unsere Verein dazu animieren, die Inklusion in ihre Vereine zu integrieren – und diese gleichzeitig dabei unterstützen, dass sie inklusiven Sport anbieten können“.
Angesprochen auf Inklusion im Leistungssport sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher: „Inklusion bedeutet Teilhabe – auch an sportlichen Leistungen“. Diese stünden gerade bei den Paralympics im Mittelpunkt und machten den Reiz der Paralympics aus.
Reinhard Schneider, Vorsitzender des BSNW deutete auf die vom BSNW initiierten Inklusionsprojekte „Challenge“, „Inspiration“ und „Excellence“ hin. „Mit unseren Projekten haben wir intensiv Inklusion betrieben. So wurde beim gerade abgeschlossenen Segel-Projekt „Challenge“ unter Beweis gestellt, wie leistungsfähig Menschen mit Behinderung seien. Nur gemeinsam mit ihnen konnte es gelingen, die Tenacious von Emden nach London zu segeln. Hier sei gelungen was Inklusion auch bedeute, nämlich Verständnis füreinander zu entwickeln. Diese Aussage konnte Annika Sprakel nur bestätigen. Die jugendliche Seglerin hatte selbst am Projekt „Challenge“ teilgenommen. „Es war einfach toll“, schwärmte sie. Jeder hatte seine Aufgaben und wurde dabei unterstützt, egal ob behindert, oder nicht behindert. Die Crew sei auf das Engste zusammengewachsen. Angetan von diesem Projekt zeigte sich auch Ministerin Schäfer: “Ich bin beeindruckt von dieser Mannschaftsleitung, vor allem weil es auch eine Generation übergreifende Aktion war – schließlich waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 14 und 73 Jahren alt. Das ist wirklich gelebte Inklusion“.
Ähnlich beeindruckt zeigte man sich auch von den anderen beiden Inklusions-Projekten „Inspiration“ und „Excellence“. „Gemeinsam Sport treiben, das funktioniert sehr gut, meinte der Nachwuchsathlet und „Excellence“-Teilnehmer Erik van den Loog. Die entsprechenden Spielregeln seien schnell entwickelt, damit auch wirklich jeder mitmachen könne. Nina Kohlenbrenner, „Inspiration“-Teilnehmerin berichtete über die Erfahrungen, die sie gemacht hat. „Wir gehen aufeinander ein und helfen einander. Jeder wird so akzeptiert, wie er ist und wir gehen mittlerweile völlig ungezwungen miteinander um, für mich ist das das schönste, was wir in dem Projektjahr erreicht haben“.
Tolle inklusive Erlebnisse, von denen beim NRW-Abend im Deutschen Haus berichtet werden konnte, ein Abend an dem auch deutlich geworden ist, dass die Landesregierung NRW den BSNW als Partner in ihrem Vorhaben zu einer inklusiven Gesellschaft zunehmend wahrnimmt.