Aktuelles von den Paralympics

100 Meter-Showdown – Popow holt Gold, Czyz Bronze

Es war das sehnlich erwartete Duell zwischen Heinrich Popow (TSV Bayer Leverkusen) und Wojtek Czyz (1. FC Kaiserslautern), das am Ende einen positiven Ausgang nahm. Mit neuem deutschen Rekord von 12,40 Sekunden gewann Popow in einem packenden Finale Gold vor dem Australier Scott Reardon (12,43 sec.). Bronze sicherte sich Wojtek Czyz mit 12,52 Sekunden. Beide deutschen Läufer verbesserten damit erneut ihre Vorlaufzeiten und waren am Ende glücklich mit ihren Medaillen. „Ich habe vier Jahre lang für diesen Moment gearbeitet. Es hat mich komplett gemacht, ich habe mich nie mit dem zweiten Platz beschäftigt, weil ich immer nur Gold wollte. Ich bin glücklich über das, was ich heute gemacht habe“, sagte Popow erleichtert. Auch Wojtek Czyz zeigte sich zufrieden mit seinem Ergebnis. „Gold wäre schön gewesen, aber zu den besten drei zu gehören, ist schon toll.“

Beide Sprinter wollen nach der am Vormittag aufgebrandeten Aufregung um Czyzs Kritik an der Prothesentechnik, die Heinrich Popow verwendet, nun etwas Ruhe einkehren lassen. „Ich hoffe, dass meine Anregung, die Technik bei Athleten, die Prothesen tragen, stärker zu kontrollieren, in den kommenden Jahren aufgegriffen wird. Jetzt will ich den Abend aber erstmal genießen“, sagte der Bronzemedaillengewinner. Auch der Sieger meinte: „Ich weiß gar nicht, was jetzt noch alles passiert, aber heute Abend könnt Ihr alles mit mir machen.“

Mester wird Siebter mit dem Speer

Es war ein absolut hochklassiger Wettkampf mit einigen Eigenheiten. Das Speerwerfen der Startklasse F40 endete mit einem überragenden Weltrekord von 47,95 Meter, mit dem der Chinese Zhiming Wang sich die Goldmedaille sicherte. Die Iraker Ahmed Naas (43,27 m) und Wildan Nukhailawi (42,31 m) gewannen Silber und Bronze. „Nicht mal mit meiner persönlichen Bestleistung hätte ich hier eine Medaille holen können“, sagte Mathias Mester (TSV Bayer Leverkusen), der mit 39,67 Metern auf den siebten Rang kam. Bemerkenswert war, dass er der einzige Finalist war, der keine persönliche Bestweite warf. „Ich bin als Zweiter der Weltrangliste hier angereist und hatte mir vorgenommen, so richtig einen 'rauszuhauen. Wenn allerdings einer im zweiten Versuch solch einen Weltrekord wirft, ist es schwer, zu kontern“, analysierte er. Trotz der verpassten Medaille war Mathias Mester zwar „gar nicht so traurig“, musste sich aber eingestehen, dass er den chinesischen Sieger zuvor noch nie in einem Wettkampf zu Gesicht bekommen hatte. „Ich weiß gar nicht, wie der in unsere Klasse gekommen ist.“ Insgesamt ist der Leverkusener von den Paralympics schwer begeistert. „Es ist schon eine geile Veranstaltung, die viel Spaß gemacht hat.“

Schuh Sechster über 400 Meter

Marc Schuh (TV Herkenrath) hat über 400 Meter die angestrebte Medaille klar verpasst. Mit 48,42 Sekunden kam er als Sechster über die Ziellinie und war dementsprechend unzufrieden. „Es hat sich zwar während der Saison schon abgezeichnet, dass irgendwas nicht stimmt, aber mir hier das Finale von hinten ansehen zu müssen ist schon frustrierend. Der Mann mit dem Hammer kam einfach zu früh“, sagte er ratlos.

Weitere Ergebnisse:

Thomas Ulbricht (PSC Berlin) ist im 200m-Halbfinale der Startklasse T12 mit einer Zeit von 23,49 Sekunden ausgeschieden. Matthias Schröder (PSC Berlin) war bereits nach den Vorläufen ausgeschieden.

David Behre (TSV Bayer Leverkusen) hat in einem souveränen Vorlauf über 400 Meter der Startklasse T44 mit der drittschnellsten Vorlaufzeit von 51,40 Sekunden das Finale am Samstag erreicht.