Aktuelles von den Paralympics

Silber und Bronze für deutsche Reiterinnen

In der Kür vollendete Reitkunst gezeigt

Erneut überzeugten die deutschen Reiterinnen die Jury und gewannen zwei Medaillen im Dessurreiten. Britta Näpel (Wonsheim, Rheinland-Pfalz) und ihr Pferd Aquilina 3 erreichten mit 77,4 % die Silbermedaille. Bronze mit 76,15 % ging erneut an Dr. Angelika Trabert (Dreieich, Hessen)auf Ariva Avanti. Die Goldmedaille errang die Britin Natasha Baker, die einen hervorragenden Punktestand von 82,8 % erritt.

Im Dressurviereck fühlt sich Britta Näpel zu Hause und harmoniert glänzend mit ihrer Stute. Die fantastische Stimmung im sonnigen Greenwich Park brachte heute die nötige Spannung für den Medaillenritt. Doch dies hatte auch seine Tücken, denn Aquilina musste gut im Zaum gehalten werden. „Ich fühlte mich, als würde ich auf einer Bombe sitzen – so gut ging sie mit. Doch die Sonnenschutzblenden in den Jurykabinen haben sie leider sofort irritiert, da musste ich gut aufpassen.“

Britta Näpel ist eine erfahrene Dressurreiterin, die schon bei den Paralympics 2004 und 2008 sowie am vergangenen Samstag Medaillen errang. Doch jeder Wettbewerb ist anders und die Stimmung in London lässt die Augen der rheinland-pfälzischen Reiterin leuchten: „Seit dem ich wieder mit dem Reiten angefangen habe, habe ich noch nie so viel Freude an einem Wettbewerb gehabt.“

Die drittplatzierte Angelika Trabert ist ebenfalls sehr froh über das Abschneiden. „Jetzt können wir wirklich erhobenen Hauptes nach Hause fahren. Die Tage hier Greenwich waren fantastisch und wir haben uns immer mehr gesteigert.“

Dressurreiten gehört seit 1996 zu den paralympischen Disziplinen. Je nach Art der Behinderung, werden die Reiter in verschiedene Grades eingeteilt. Im Grade II starten überwiegend Rollstuhlbenutzer mit starken Einschränkungen der Beinfunktionen, aber guten bis leicht verringerter Armfunktionen. Sowohl Britta Näpel, die seit einem Unfall mit Insektiziden aufgrund spastischer Paresen ihre Beine nicht kontrolliert bewegen kann, als auch Angelika Trabert, die seit ihrer Geburt ihr Leben ohne Beine meistert, gehören in diese Gruppe.