Aktuelles von den Paralympics

Die Spiele sind eröffnet

Die deutsche Mannschaft im Olympiastadion London

Fantasievoll, fröhlich, akrobatisch und emotional - mit einer gigantischen Show hat London die Paralympioniken aus 165 Ländern empfangen. 17 Tage nach Ende der Olympischen Spiele erfolgte am Mittwochabend der Startschuss für das zweite Großereignis in der britischen Metropole: Ein Sportfest der Rekorde mit 4.200 Athleten, 2,5 Millionen Besuchern und einem erwarteten Milliarden-Publikum weltweit vor den TV-Bildschirmen.

Vor den Augen von Queen Elisabeth II., die die Spiele um 23:13 Uhr Ortszeit offiziell eröffnete, bereiteten die Londoner auch den von Schwimmerin Daniela Schulte ins Stadion geführten deutschen Athleten einen herzlichen Empfang. Den ersten Höhepunkt der Eröffnungsfeier erlebten die 62.000 Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion gleich zum Party-Auftakt um 20:30 Uhr Ortszeit, als Stephen Hawking auf der Bühne erschien.

Der an einer Nervenkrankheit leidende Wissenschaftler führte als Erzähler durch die Feier unter dem Motto „Enlightment“ - Aufklärung und Erleuchtung. Wer wäre dafür besser geeignet als der wohl größte Physiker unserer Zeit, der seit 1968 im Rollstuhl sitzt? Im Zentrum der Feier stand das kleine Mädchen Miranda, eine Figur von Shakespeare, die mit Hawking das Publikum aufforderte, auf eine virtuelle Reise durch die Historie der Wissenschaft zu gehen.

4.200 Athleten treten an elf Wettkampftagen an, insgesamt werden 1.509 Medaillen vergeben. Die deutsche Delegation reiste mit 150 Sportlern in die britische Metropole. Bei der Eröffnungsfeier folgten der blinden Fahnenträgerin Schulte rund 210 Sportler, Trainer und Betreuer des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) ins Stadion. Auf der Tribüne jubelte auch Bundespräsident Joachim Gauck.

„Ich wünsche mir, dass wir mehr Aufmerksamkeit kriegen und ganz genauso behandelt werden wie Nicht-Behinderte, nicht in Watte gepackt werden“, sagte Schulte vor ihren vierten Spielen. Schwimm-Kollegin Kirsten Bruhn freute sich für Schulte: „Es hätte keinen besser treffen können. Sie ist nicht so extrovertiert, aber das, was sie sonst ins Wasser bringt, kann sie jetzt als Fahnenträgerin zeigen.“

Quelle: dpa