Aktuelles von den Paralympics

Bittere Niederlagen für Seifert und Green

Der dritte Wettkampftag der Leichtathleten stand unter keinem guten Stern. Medaillenhoffnungen erfüllten sich nicht, traurige Athleten verließen das Olympic Stadium. Besonders Maria Seifert und Katrin Green waren nach ihren Finalläufen über 100 m untröstlich. Jeweils ein vierter Platz kam am Ende heraus und zerstörte alle Hoffnungen auf Edelmetall. Der Erfurterin Maria Seifert fehlte in der Startklasse T37 mit einer Zeit von 14,37 sec. am Ende eine hundertstel Sekunde zu Bronze. „Ich bin einfach im Startblock sitzen geblieben“, ärgerte sie sich. Es siegte die Französin Mandy Francois-Elie (14,08 sec.) vor Johanna Benson aus Namibia (14,23 sec.) und der Tunesierin Neda Bahi (14,36 sec.). Die Leverkusenerin Katrin Green lief in der Startklasse T44 in 13,61 sec. hinter den Medaillengewinnern Marie-Amelie Fur (FRA, 13,26 sec.), Marlou van Rhijn (NED, 13,32 sec.) und April Holmes (USA, 13,33 sec.) ins Ziel.

Dabei schien am Vormittag noch alles im Lot zu sein. Katrin Green und ihre Vereinskameradin Vanessa Low erreichten in der Startklasse F42/44 der ober- und unterschenkelamputierten Frauen mit 4,85 m und 3,93 m die Plätze fünf und sechs. „Das ist die zweitbeste Weite, die ich je gesprungen bin. Es ist das Größte, hier dabei sein zu dürfen“, sagte Katrin Green. Vanessa Low war zwar etwas hin- und hergerissen, weil sie weit unter ihrer Leistung geblieben ist, hat aber trotzdem versucht, die Atmosphäre im Stadion zu genießen. „Ich habe das Brett nicht getroffen, die letzten zehn Prozent haben einfach nicht gepasst. Aber man kann nicht immer Bestleistung abrufen. Es ist einfach etwas anderes, vor 80.000 Menschen zu starten“, sagte sie. Zudem sei die Konkurrenz so stark wie noch nie gewesen. Selbst mit einem Weltrekord in ihrer Startklasse F42 hätte sie nicht gewinnen können.

Marc Schuh belegte über 100 m der Startklasse T54 imit 14,61 sec. einen guten fünften Rang. Mit der Zeit war er jedoch nicht zufrieden. „Andere können vielleicht besser damit umgehen, am Start insgesamt 20 Minuten auf zwei Siegerehrungen warten zu müssen“, übte er Selbstkritik. „Aber es war mein erstes Finale, deshalb ist es okay“, ergänzte er und freut sich nun auf seine Spezialdisziplin 400 m am Mittwoch.

David Behre lief über 200 m der Startklasse T44 in 23,71 sec. als Siebter über die Ziellinie. Der Südafrikaner Oskar Pistorius und der Brasilianer Alan Oliviera lieferten sich in diesem Rennen einen Showdown, den der Brasilianer überraschend für sich entschied. Mit 21,45 sec. verwies er Pistorius (21,52 sec.) auf den Silberrang. Dritter wurde Blake Leeper (USA) mit einer Zeit von 22,46 sec.

Matthias Schröder verpasste in der Startklasse T12 über 400 m den Einzug ins Halbfinale.