Aktuelles von den Paralympics

Kirsten Bruhn fischt Gold aus dem Becken, Grunenburg und Schmidtke holen Silber, Burkard Bronze

Niels Grunenburg (Berlin) holt über 100m Brust in der Startklasse SB5 Silber, Kirsten Bruhn krönt ihre Karriere mit einer herausragenden Goldmedaille über 100m Brust in der Klasse SB5. .

Der Knoten ist geplatzt, heute freute sich das Schwimmteam über eine Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille im Aquatic Centre. Kirsten Bruhn (Neumünster) holte in 1:35,50 min die Goldmedaille über 100m Brust in der Startklasse SB5. Niels Grunenburg (Berlin) erkämpfte er seine erste paralympische Medaille über 100m Brust in der Startklasse SB5. Silber holte Torben Schmidtke (Schwerin) über 100m Brust in der Startklasse SB6 in 1:25,23 min, Christoph Burkard (Zimmern-Horgen) wurde in 1:27,09 min mit der Bronzemedaille im gleichen Rennen belohnt.

Kirsten Bruhn (Neumünster) hatte in 1:35,50 min die Goldmedaille über 100m Brust in der Startklasse SB5 geholt. Damit schaffte sie das Triple, nachdem sie schon 2004 in Athen und 2008 in Peking diese Strecke dominiert hatte. Schon im Vorlauf unterstrich Bruhn ihre Ausnahmestellung, als sie in 1:35,03 ihren eigenen paralympischen Rekord von 2008 verbesserte. Silber holte die Chinesin Lingling Song in 1:47,19 min, Bronze ging an die Amerikanerin Noga Nir-Kistler in 1:50,76 min.

Kirsten Bruhn: "Ich habe immer das Gefühl, dass da jemand seinen Raketenantrieb zündet und an mir vorbei zieht. Da gehe ich nie auf Risiko. Ich war sehr nervös, das war nicht ohne. Die erste Bahn war super, da war ich richtig lang. Auf den letzten Metern wurde ich wieder kurz, aber ich bin froh, dass es wieder eine 35´er Zeit wurde. Das ist für die Paralympischen Spiele mein Schlusspunkt. Ich möchte als Athlet abtreten, werde nächsten Jahr es in Kanada zur WM noch mal versuchen. Rio werde ich aber nicht mehr sehen, vielleicht in einer anderen Position. Ich habe damals nach meinem Unfall wieder angefangen. Ich wollte an mein ehemaliges Leben als Leistungssportlerin anknüpfen. Da habe ich gemerkt, das ich wieder angefangen habe lebendig zu sein. Dass dies mich hier nach London bringt nach drei Paralympics, das habe ich mir im Leben nicht erträumt. Das ist einfach nur schön. Ich kann nur jedem sagen, das er etwas aus sich machen muss. Egal in welcher Profession, man muss seine Grenzen immer wieder erkunden, das ist was uns immer wieder antreibt!"

Mit Torben Schmidtke (Schwerin) und Christoph Burkard (Zimmern-Horgen) hatten sich gleich zwei Deutsche für das Finale über 100m Brust in der Startklasse SB6 qualifiziert. Hier wurde es ein fantastisches Rennen, das erst auf den letzten Metern entschieden wurde. Gold holte der Ukrainer Yevheniy Bohodayko in neuer Weltrekordzeit von 1:20,17 min. Dahinter wurde es dramatisch knapp, erst auf den letzten 25 Metern konnten sich die deutschen Schwimmer lösen. Silber holte sich mit einem fantastischen Endspurt Torben Schmidtke in 1:25,23 min. Auch Christoph Burkard wurde für sein starkes Rennen mit der Bronzemedaille belohnt, er schlug in 1:27,09 min ganze 4 Hundertstel vor dem Kolumbianer Nelson Crispin an.

Torben Schmidtke: "Das war das beste Rennen meiner Karriere, ich bin überglücklich. Es hat hier wahnsinnig Spaß gemacht."

Christoph Burkard: "Ich bin super zufrieden, Torben hat mich gepusht und deshalb habe ich Bronze gewonnen."

Niels Grunenburg (Berlin) ging nach der zweitschnellsten Vorlaufzeit als Mitfavorit ins Rennen über 100m Brust in der Startklasse SB5. Er steigerte sich im Finale noch einmal um unglaubliche 2 Sekunden auf 1:34,98 min und holte Silber. Damit erkämpfte er seine erste paralympische Medaille, nachdem er 2008 in Peking den undankbaren vierten Platz erreicht hatte. Gold gewann der Koreaner Woo-Geun Lim in 1:34,06 min, Bronze an den Mexikaner Pedro Rangel in 1:36,85 min.

Nils Grunenburg: "Ich hatte ein wenig Angst, das ich zu schnell angehe und dann auf den letzten Metern einbreche. Ich bin sehr zufrieden mit der Silbermedaille, das ist meine erste paralympische Medaille überhaupt. Im Finale lief es automatisch, ich wusste nicht, dass das so schnell war. Ein Traum wird wahr."

Stefanie Weinberg (Leipzig) startete aus deutscher Sicht in die heutigen Finals mit einem fünften Platz über 200m Lagen in der Startklasse SM8. Sie konnte um knapp 3 Zehntel sich auf 2:57,20 min zum Vorlauf steigern. Gold holte das US-Girl Jessica Long in einem neuen paralympischen Rekord von 2:37,09 min. Sie hat damit ihre Erfolgsbilanz auf 4 Gold- und zwei Silbermedaillen in London gesteigert. Silber ging an die Russin Olesya Vladykina (2:41,79 min) vor der Chinesin Shengnan Jiang, die in 2:49,47 min die Bronzemedaille erreichte.

Der 23-jährige Lucas Ludwig (Berlin) holte sich über 400m Freistil in der Startklasse S10 den sechsten Platz in 4:16,30 min. Er verbesserte sich um 7 Zehntel im Vergleich zu seinem Vorlauf und zeigte ein ausgeglichenes Rennen. Es siegte der Amerikaner Ian Jaryd Silverman in 4:04,91 min. Silverman freute sich darüber hinaus über einen neuen paralympischen Rekord. Silber ging an den Kanadier Benoit Huot in 4:06,58 min. Die Gastgeber freuten sich über Bronze von Robert Welbourn in 4:08,18 min.