Aktuelles von den Paralympics
Hoffnungen für Rio ruhen auf dem Nachwuchs
Die Deutsche Mannschaft im Para-Dressursport ist heute offiziell zu den Paralympics in Rio de Janeiro verabschiedet worden. Auf dem Gelände des Pferdesport- und Reittherapie-Zentrums (PRZ) der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen-Buschbell kam die Equipe zuvor zu einem Abschlusstraining zusammen. Es haben sich insgesamt vier Reiterinnen und ein Reiter für die Paralympics qualifiziert.
Für die zweifache Goldmedaillengewinnerin von London, Hannelore Brenner, rückte kurzfristig Claudia Schmidt aus Darmstadt als Ersatzreiterin nach. Das Pferd der erfolgreichsten deutschen Dressurreiterin aus dem rheinhessischen Wachenheim hatte sich in dieser Woche einen Bluterguss zugezogen.
So liegen die Hoffnungen des deutschen Teams auf dem Nachwuchs. Mit Claudia Schmidt (Grade II), Elke Philipp (Grade ER Ia), der amtierenden Deutschen Meisterin, der deutschen Vizemeisterin Alina Rosenberg (Grade ER Ib) und Carolin Schnarre (Grade ER IV), stehen gleich vier Dressurreiterinnen vor ihrer paralympischen Premiere. „Wir können zwar keine Medaillen versprechen, aber wir werden alles geben und alles aus uns herausholen“, verspricht die Equipe-Chefin Britta Bando. Bundestrainer Bernhard Fliegl, der das Team bereits seit 2010 betreut, traut seiner Mannschaft eine Menge zu.
Ein herausragendes Beispiel für die gelungene Nachwuchsarbeit ist für ihn Alina Rosenberg (24) mit ihrem siebenjährigen Pferd Nea’s Daboun. „Alina hat sich ihre Qualifikation in dieser Saison richtig erarbeitet und mit ihrem Pferd viele Punkte geholt und das, obwohl beide erst seit März zusammen arbeiten“, so der Bundestrainer. Paralympische Erfahrung bringt für die Equipe der einzige Reiter im Team mit. Steffen Zeibig (Grade ER II), belegte bei den Paralympics in London 2. Platz mit der Mannschaft.
Bei seiner Begrüßung hob der Vorstandsvorsitzende der Gold-Kraemer-Stiftung Johannes Ruland hervor, dass insbesondere durch die Leistungssportler auch der inklusive Breitensport profitiert. „Sie sind heute nicht nur Repräsentanten für unser Land in Rio, sondern vor allem Vorbilder für Menschen mit Behinderung, die über den Sport wieder zu mehr Lebensqualität und sozialer Teilhabe finden“, sagte Johannes Ruland. Matthias Poeppel, Direktor Sportentwicklung des Deutschen Behindertensportverbandes, identifiziert den Reitsport als ein gelungenes Inklusionsmodell und sagt hierzu: „Das Pferd macht keinen Unterschied, ob ein Mensch mit oder ohne Behinderung auf seinem Rücken sitzt. Tragen Sie den Reitsport und damit auch die Inklusion erfolgreich in die Welt“. Für das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten dankte die Geschäftsführerin Ina El Kobbia der Gold-Kraemer-Stiftung dafür, dass das gesamte Team perfekte Rahmenbedingungen für eine bestmögliche Abschlussvorbereitung in Frechen erfahren hat: „Durch ihr hohes Engagement und die Investitionen für den Para-Dressursport eröffnet die Gold-Kraemer-Stiftung nicht nur dem Leistungssport neue Perspektiven. Es profitiert vor allem der Breitensport, der uns gemeinsam am Herzen liegt.“
Als offizieller Vertreter des Rhein-Erft-Kreises unterstrich der stellvertretende Landrat Bernhard Ripp die Bedeutung des PRZ für den Kreis: „Die Gold-Kraemer-Stiftung hat mit ihrem Zentrum ihr großes Ziel erreicht, Sport für Menschen mit und ohne Behinderung unter einem Dach anzubieten. Darüber hinaus fällt durch die heutige Verabschiedung der Dressurreiter auch ein wenig paralympischer Glanz au den Rhein-Erft-Kreis. Darauf können wir stolz sein.“ Für die Stadt Frechen erklärte die Bürgermeisterin Susanne Stupp: „Ich habe größten Respekt vor den sportlichen Leistungen der Para-Dressurreiterinnen und Reiter. Es freut mich darum umso mehr, dass sie von Frechen aus ihre sportliche Mission in Rio de Janeiro starten. Als Stadt wollen wir langfristig die Arbeit der Gold-Kraemer-Stiftung für den inklusiven Breiten- und Leistungssport insgesamt bestmöglich unterstützen. Wir senden hier auf einer Wellenlänge.“
Quelle: Gold-Kraemer-Stiftung / DBS