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Weltrekord für Birgit Kober

29 Medaillen erkämpften die deutschen Leichtathleten mit Behinderung von insgesamt 144 Entscheidungen bei den IPC Europameisterschaften im Holländischen Stadskanaal. Damit belegten sie gemeinsam mit Polen den dritten Platz in der Nationenwertung hinter den starken Russen (76 Medaillen) und der Ukraine (41 Medaillen).

Am Abschlusstag sorgten Kugelstoßerin Birgit Kober mit Weltrekord und der Weite von phantastischen 10,06m in der Startklasse F34, Weitspringer Markus Rehm (Startklasse F44/ 6,78m) und Speerwerferin Martina Willing (Startklasse F54/55/56/ 23,21m) für die herausragendsten Leistungen und dem Gewinn des Europameistertitels.

Silbermedaillen gingen an Frances Herrmann (Kugel/ F 34/ 7,08m) und die 4 x 100m-Staffel der Frauen Startklasse T35-38 in der Besetzung Maike Hausberger, Maria Seifert, Isabelle Foerder und Claudia Nicoleitzik in 58,59 Sekunden. Bronze gewannen Heinrich Popow (Weitsprung/ Startklasse F42/ 5,77m) und Laura Darimont (Speer/ F46/ 33,08), Vierte wurde im gleichen Wettkampf Victoria Gramatke (29,33m).

„Es war die richtige Entscheidung, an diesen Europameisterschaften teilzunehmen“, fällt das erste Fazit des Bundestrainers Willi Genemann positiv aus. „Hinsichtlich der Paralympics in London war es ein guter Vortest, bei dem sich die potentiellen Teilnehmer auf die Bedingungen einer internationalen Meisterschaft einstellen konnten. Am Ende der ersten Wettkampfperiode können Athleten und Trainer analysieren, ob die erarbeiteten Leistungen auf den Punkt abrufbar waren. Für manche Athleten war es nochmal wichtig, mit schwierigen Wettkampfbedingungen konfrontiert zu werden, denn Wetterwechsel und Regen können in London durchaus ein Thema sein, dazu kommen weite Wege vom Callroom in das Stadion bzw. im Paralympic Village, vieles konnte hier getestet werden.

Der dritte Platz in der Teamwertung ist ein schöner Zwischenstand, sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass noch viel Arbeit in Gemeinsamkeit mit den Landesverbänden und Paralympischen Trainingsstützpunkten vor uns liegt, um zu einem systematischen langfristigen Leistungsaufbau geeigneter Talente zu kommen“, so der Leichtathletikbundestrainer. Die erstmals getestete Logistik einer unmittelbaren An- und Abreise der Athleten um ihren Wettkampf hat sich als positiv bewährt und an das gut organisierte Funktionsteam neue Anforderungen gestellt, stand aber letztlich sehr im Interesse der Freistellungssituation und dem Zeitmanagement der Athleten. Insgesamt wurden die Europameisterschaften hervorragend von den holländischen Gastgebern organisiert.