Aktuelles aus dem Behindertensport
Vier für Rio
Für vier junge Sportler, die in den vergangenen Jahren erfolgreich am noch jungen Schulsportwettbewerb JUGEND TRAINIERT FÜR PARALYMPICS (JTFP) teilgenommen haben, ist ein Traum wahr geworden. Oliver Hörauf (Goalball), Emely Telle (Schwimmen), Nicole Nicoleitzik (Leichtathletik) und Vanessa Braun (Leichtathletik) gehören zu den 155 Athletinnen und Athleten der Deutschen Paralympischen Mannschaft, die sich bis zum 18. September in Rio mit Sportlern aus aller Welt bei den Paralympischen Spielen messen.
Oliver Hörauf (1996) spielte 2014 mit seiner damaligen Schule aus Chemnitz beim JTFP-Bundesfinale mit und belegte für Sachsen den 3. Platz. 2015 wurde der Bautzener vom BFV Ascota Chemnitz mit der deutschen U19-Nationalmannschaft Jugendweltmeister in Colorado Springs/USA.
Die Schülerin Emely Telle (1997) des Schul- und Leistungssportzentrums Berlin siegte 2015 mit ihrer Mannschaft beim Bundesfinale. Sie startete bereits bei den Weltmeisterschaften 2013 und 2015 für den PSC Berlin und belegte über 100m-Brust jeweils den zweiten Platz.
Vanessa Braun (1998), aus Saarlouis geht in den Disziplinen 100m-Sprint, 200m-Sprint und Weitsprung in Rio an den Start. Die Schülerin vom TV Püttlingen war bereits 2014 Junioren-Weltmeisterin über die Sprintstrecken 100m und 200m sowie 2015 im Weitsprung.
Braun: „Mit der Teilnahme an den Paralympischen Spielen in Rio geht für mich ein großer Traum in Erfüllung. Auch JTFP hat mir auf dem Weg zu den Paralympics geholfen. Denn jeder Wettkampf bringt einem mehr Erfahrung. Als ich bei den Bundesfinalen teilgenommen habe, hat mir besonders das Gemeinschaftsgefühl gefallen. Jeder hat jeden bei seinem Wettkampf angefeuert. Ich wünsche aus dem fernen Rio, allen Teilnehmern für das Bundesfinale im Herbst viel Erfolg!“
Ihre Vereinskameradin Nicole Nicoleitzik (Jahrgang 1995) startet in denselben Disziplinen. Sie war 2014 Junioren-Weltmeisterin im Weitsprung und 2015 Junioren-Vize-Weltmeisterin über 200m. Für Nicole Nicoleitzik, die 2011 und 2012 am Schulsportwettbewerb teilgenommen hatte, und 2012 beim ersten gemeinsamen Bundesfinale von JTFO und JTFP sogar die Eröffnungsrede in der Max-Schmeling-Halle in Berlin hielt, geht ebenfalls ihr Kindheitstraum in Erfüllung. Bereits 2011 erklärte Sie, dass es Ihr großes Ziel sei, einmal genauso wie ihre große Schwester Claudia an den Paralymics teilzunehmen. An Ihrem Geburtstag (1.8.) erhielt sie das beste Geschenk: die Nominierung für Rio. Nun kämpft sie gemeinsam mit ihrer Schwester Claudia um Paralympische Medaillen.
„Mit dem Traum der Athletinnen und Athleten ist auch für den Vorstand ein Traum in Erfüllung gegangen“ so Lars Pickardt, der Vorsitzende der DBSJugend und Vizepräsident im DBS. „Als unsere Vorgänger im Jahr 2010 den Wettbewerb erstmal selbstständig durchführten, war die Idee einen Schulsportwettbewerb analog zu JTFO ins Leben zu rufen, der nicht nur die Gedanken des Wettkampf-, und Leistungssports in die Schule und zu den Schülerinnen und Schülern trägt und die Zusammenarbeit Schule-Verein fördert, sondern eben gerade auch Talente für den Behindertensport zu entdecken, die dann für Deutschland bei den Paralympics an den Start gehen. Dies ist uns innerhalb von sechs Jahren gelungen. Ein Dank an dieser Stelle allen beteiligten Lehrern und Trainern in den Ländern und Landesverbänden, unseren DBS-Abteilungen, aber auch der DBS Geschäftsstelle. Ein weiterer Dank gilt dem Bundesinnenministerium, dem Sportausschuss des Bundestages, der Kultusministerkonferenz und dem Land Berlin, die uns von Anfang an unterstützt haben. Ein großer Dank gilt der Deutschen Bahn AG, die uns als Hauptsponsor von der ersten Minute an begleitet und das Thema mit aufgebaut hat, sicher keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit und ein deutliches Engagement für die Kinder und Jugendlichen. Abschließend gilt der Dank der Deutschen Schulsportstiftung, unter deren Dach seit 2012 die beiden Wettbewerbe Jugend trainiert veranstaltet werden. Wir freuen uns auf die weitere Vernetzung und Zusammenarbeit der beiden Wettbewerbe, um den inklusiven Vorbildcharakter weiter zu festigen. Wir alle zusammen können stolz auf das Erreichte sein und sollten in diesem Sinne weiterarbeiten. Aber jetzt gilt es erste einmal Daumen drücken für diese vier und alle weiteren Athletinnen und Athleten in Rio.“