Aktuelles aus dem Behindertensport
Viele Aufgaben warten 2015
In seinem Neujahrsgruß an die Mitglieder, Funktionsträger, Freunde und Förderer des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) hat Präsident Friedhelm Julius Beucher herausgestellt, dass im paralympics-freien Jahr 2015 das Augenmerk des Verbandes auf zahlreiche andere Themen gerichtet werden muss. Sein Grußwort im Wortlaut:
Mit Achtungserfolgen haben wir 2014 beendet: Die fünffache Paralympics-Siegerin im Monoski Anna Schaffelhuber und der Deutsche Meister im Weitsprung Markus Rehm landeten bei der vom ZDF übertragenen Sportlerwahl auf vorderen Plätzen. Der Behindertensport wird ernst genommen. Im paralympics-freien Jahr 2015 können wir uns – abgesehen von den Qualifikationen für Rio 2016 – auf unseren Kern konzentrieren: auf den Breiten-, Rehabilitations- und Präventionssport. Und auf erlebbare Fortschritte bei unserem großen Fernziel, der Inklusion.
Zum Jahreswechsel möchte ich den Blick auf Themen lenken, die nicht immer im Mittelpunkt stehen, aber auch im neuen Jahr die Beachtung von uns allen verdienen.
Ein beispielhaftes Modell läuft in Nordrhein-Westfalen: Der Behinderten- und Rehabilitationssportverband (BRSNW) hat 73 lokale Projekte für das Vorhaben „Sport für Menschen mit Demenz“ laufen. Lokale Partner aus Sport, Wohlfahrt, Pflege und Demenzberatung kooperieren nahe an den Lebenswelten von Menschen mit dieser verbreiteten Krankheit. Daraus entstehen praktische Hinweise für pflegende Angehörige, Anleitungen für Pflegekräfte und Schulungskonzepte für Übungsleiter. So tragen wir dazu bei, mit Sport den Alltag von Demenzkranken und ihrer Familien zu erleichtern.
Wir setzen Zeichen gegen Gewalt an Frauen und besonders gegen Gewalt an Frauen mit Behinderung. Widersprecht jedem Ansatz von Diskriminierung und widersetzt Euch. Jede und jeder sollte die Nummer des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ kennen: 08000 116 016. Das Beratungsangebot ist Tag und Nacht erreichbar – kostenlos, in 15 Sprachen und vertraulich. Helft mit, dass diese Nummer weit verbreitet wird!
Und auch 2015 wollen wir unser Leitbild „Inklusion und Teilhabe“ mit Leben erfüllen. Dafür ist der Index „Für Inklusion im und durch Sport“ hilfreich. Er gehört in jeden Verein, in jede Sportgruppe und an jede Schule und wird enorm nachgefragt. Der Leitfaden enthält Ratschläge und Empfehlungen, wie wir vorankommen mit der Inklusion – also der Teilhabe aller am täglichen Leben.
Ohne unsere sonstigen vielfältigen Aufgaben zu vernachlässigen, möchte ich Ihnen diese Denkanstöße mit auf den Weg durch das Jahr 2015 geben und Ihnen allen persönlich wie sportlich gute Laune und Erfolge wünschen.
Ihr und Euer Friedhelm Julius Beucher