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Silber für deutsche Ski-nordisch-Staffel

Mit einmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze hat das nordische Paralympic Ski Team seinen ersten Langlauf-Weltcup der Saison in Sjusjoen (Norwegen) glanzvoll bestritten. Für eine große Überraschung sorgte dabei die deutsche Staffel, die mit einer neuen Besetzung am Samstag den zweiten Platz erreichte. Die erfolgreichste deutsche Athletin des Weltcups war Andrea Eskau, die in allen Disziplinen ihre Weltklasse unter Beweis stellte.

Auf den Sitzski dominierten über Sprintdistanz (600m) die deutschen Damen Andrea Eskau (Gold) und Anja Wicker (Bronze), nur die Norwegerin Mariann Marthinsen konnte sich dazwischenschieben.

Damit ist Andrea Eskau die erfolgreichste deutsche Athletin des Weltcups in Sjusjoen. Sie gewann einmal Gold, viermal Silber (6 km Biathlon, 12, 5 km Biathlon, Langlauf 12 km und Staffel) und zweimal Bronze (Verfolgung und 5km Langlauf).

Die 40-Jährige ist in Höchstform, nach der Wintersaison wird sie sich auf die Paralympics in London 2012 vorbereiten und mit dem Handbike die Weltspitze herausfordern. Beim diesjährigen Handbikemarathon in Hamburg konnte sie bereits mit dem Setzen einer neuen Weltrekordzeit ihre internationale Klasse verdeutlichen.

Anja Wicker erfüllte sich in diesem letzten Rennen einen Traum: „Mir fällt nur ein Wort für den heutigen Wettkampf ein - „gigantisch“. Denn mein dritter Platz im Sprint ist meine erste Podestplatzierung bei einem Weltcup. Ich hab mich vom Prolog bis zum Finale gut gefühlt. Vor allem bin ich begeistert von diesem Ergebnis, weil ich mich eigentlich nicht als geborene Sprinterin bezeichne.“

Auch Vivian Hösch schaffte es im Sprint in der Klasse der Sehbehinderten zum ersten Mal aufs Treppchen. Hinter Oksana SHYSHKOVA aus der Ukraine und der Russin Elena REMIZOVA gewann sie mit einer Zeit von 2:42 Minuten Bronze über die 970m.

Bei der Staffel am Samstag erreichte das deutsche Team einen großartigen zweiten Platz – und das im neuen Staffelformat des Weltcups.

Um mehr Mannschaften an den Start zu bringen, wurden in Sjusjoen erstmals vier Strecken gelaufen: zwei in der klassischen und zwei in der Freistieltechnik. Pro Staffel kann zwischen zwei, drei oder vier Läufern variiert werden.

Team Deutschland 1 ging mit dem jungen Freiburger Nico Messinger (17 Jahre) als Startläufer, Willi Brem auf der zweiten und vierten Strecke sowie Andrea Eskau auf der dritten Strecke an den Start. Für dieses Ergebnis gab es zwar keine Weltcuppunkte, aber das deutsche Team platzierte sich erfolgreich hinter der Ukraine und vor Norwegen in der Weltspitze. So erhielt auch der jüngste Athlet Nico Messinger seine erste Podestplatzierung. Auch der Nationaltrainer ist mit der der Leistung des Teams voll zufrieden: „Es war ein kleines Risiko, Nico in die erste Staffel einzusetzen, es hat sich aber voll ausbezahlt. Nico hat seine Aufgabe sehr gut gelöst.“

Insgesamt holten die deutschen Athleten und Athletinnen einmal Gold, viermal Silber und fünfmal Bronze.

Quelle: Julia Schmitz