Aktuelles aus dem Behindertensport

Olympiasieger gegen Paralympicssieger

Diskuswerfen beim Istaf wird Plattform für Inklusion

Sebastian Dietz in London 2012

Beim Istaf in Berlin am 1. September 2013 wird im Diskuswerfen der Olympiasieger Robert Harting gegen den Paralympicssieger Sebastian Dietz antreten. Harting findet das „eine tolle Sache“, wie er von Zeitungen zitiert wird. Der Direktor des Berliner Leichtathletik-Meetings, Gerhard Janetzky, der diese Idee hatte, sieht den Wettkampf der internationalen Diskus-Elite mit dem teil-querschnittsgelähmten Behindertensportler als einen weithin sichtbaren Beitrag zur Inklusion.

„Damit zeigen wir weltweit vor 62 Millionen Zuschauern, dass wir das Thema Inklusion ernst nehmen“, sagte Janetzky, der nicht nur Präsident des Berliner Leichtathletik-Verbandes, sondern auch Inklusionsbeauftragter des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) ist. Erstmals bei einem internationalen Meeting dieser Klasse und Bedeutung wird Dietz als neunter Teilnehmer mit den acht besten Diskuswerfern antreten. Janetzky: "Das Istaf will auch Plattform für das Thema Inklusion sein."

Auch wenn es einen erheblichen Unterschied in den Weiten geben wird – Harting warf bei seinem Olympiasieg 2012 in London 68,27 Meter, Dietz schaffte bei den Paralympics im gleichen Jahr am selben Ort 38,54 Meter – wird die Teilnahme von Dietz am Istaf als ein Signal für Gleichbehandlung nichtbehinderter und behinderter Sportler bewertet. Voraussichtlich 50 000 bis 60 000 Menschen im Berliner Olympiastadion und geschätzt mehr als 60 Millionen Fernsehzuschauer in aller Welt werden erleben, zu welcher Leistung ein Sportler mit Handicap fähig ist. Von Sebastian Dietz (28) aus Herford wird an der Seite des Berliner Publikumslieblings Rudolf Harting (ebenfalls 28) eine Werbung für den Behindertensport erwartet.

Helmut Lölhöffel, DBS Kommunikation