Aktuelles aus dem Behindertensport
Dietz und Tampe sind Fackelläuferinnen
Cornelia Dietz und Monika Tampe zählen zu den Fackelträgern des Paralympischen Feuers in London. Cornelia Dietz war bereits 2008 die deutsche Fahnenträgerin bei der Eröffnungszeremonie der Spiele in Peking. Die Goalballspielerin wurde mit der deutschen Nationalmannschaft Welt- und Europameisterin und gewann 1996 paralympisches Gold. Die Berlinerin Tampe ist ehrenamtliche DBS-Funktionärin und Trainerin im Handicap-Rudern und wurde jetzt vom Organisations-Komitee der Spiele in London (LOCOG) aufgrund ihrer Verdienste um den Behindertensport als Teilnehmerin des Fackellaufs ausgewählt.
„Ich freue mich sehr darüber und nehme das auch als Auszeichnung und Anerkennung für meine Lebensleistung durch unseren Verband, der mich vorgeschlagen hatte, an“, sagt Tampe nachdem ihre Nominierung bereits im Juni feststand. Die 62 Jahre alte Buchhalterin ist selbst von Kinderlähmung betroffen und ruderte 2004 und 2005 in einem Handicap-Mixed-Vierer internationale Rennen - gemeinsam mit ihrer geistig behinderten Tochter Silke. Dies ist jedoch seit einer Regeländerung im internationalen Rudersport nicht mehr möglich. Seitdem kämpft sie um das Startrecht von geistig behinderten Ruderern in eigenen Bootsklassen im Rahmen der Paralympischen Spiele. „Für 2012 ist der Antrag wieder gescheitert, aber es bleibt mein Lebenstraum dies den Sportlern zu ermöglichen." Sie selbst trainiert geistig behinderte Ruderer, mit denen sie in der Klasse ID-Mix 4+ die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2011 in Bled gewann. Tampe ist außerdem Abteilungsleiterin für Behinderten- und ReHa-Sport in ihrem Berliner Verein RC Hevella und Beisitzerin im Landesruderverband Berlin. Zudem ist Tampe stellvertretende Kuratoriums-Vorsitzende der Ruder Club Deutschland Stiftung Rudern. Die erfolgreiche Goalballspielerin Cornelia Dietz leidet seit ihrer Geburt an der Stoffwechselkrankheit Albinismus, wodurch ihr nur zwei Prozent der Sehkraft geblieben sind.
Der Fackellauf startete im englischen Aylesbury. Gut 70 Kilometer westlich von London wurden hier 1948 erstmalig die Stoke Mandeville Games durchgeführt. Initiiert wurden die Spiele vom deutschstämmigen Neurologen Sir Ludwig Guttmann, dessen Tochter Eva Löffler 2012 in London die Bürgermeisterin des Paralympic Village ist.