Aktuelles aus dem Behindertensport

Maurice Schmidt – der Wahnsinn geht weiter

Porträtbild von Maurice Schmidt und Trainer Gavrila Spiridon
Maurice Schmidt und Trainer Gavrila Spiridon © Gavrila Spiridon

Vor zwei Tagen erst gewann der 16jährige Maurice Schmidt von der SVB Fechtabteilung zwei Titel bei den U17-Weltmeisterschaften in Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate) (wir berichteten). Jetzt legte der junge Rechtshänder nach. Bei den anschließenden U23 Titelkämpfen gelang ihm sensationell der Silbermedaillengewinn im Degen.

Im U23-Florett war Schmidt im Achtelfinale ausgeschieden und belegte im Endklassement Rang Zehn. „Eigentlich ist alles was jetzt noch kommt, Zugabe“, berichtete sein Heimtrainer und Nachwuchsbundestrainer Gavrila Spiridon danach. Doch dass Schmidt nochmal ein draufpacken kann, überraschte alle.

Nach der Vorrunde topgesetzt schaltete der Böblinger den 20jährigen Türken Akkaya mit 15:8 im Viertelfinale aus. Der an Nummer Eins gesetzte Russe Dronov musste sich im Halbfinale gegen seinen sechs Jahre jüngeren Kontrahenten Schmidt warm anziehen – trotz Temperaturen von nahezu 30 Grad. Der Böblinger setzte eine Attacke nach der anderen und besiegte den Russen mit 15:14.

Im Finale ging es dann gegen den Iraker Al-Ogaili.   Noch bevor die Online Dienste die Meldung auf dem Schirm hatten, kam die erlösende sms von Trainer Spiridon. „Hallo, Maurice ist Vize-Weltmeister, starke Leistung, viele Grüße“.

„Zwei WM-Titel und eine Vizemeisterschaft in drei Tagen – absoluter Wahnsinn“, freuten sich der ganze Vorstand der SV Böblingen und die daheimgebliebenen Vereinskameraden. Jetzt heißt es nochmals kurz durchatmen, bevor am Wochenende die "Aktiven" beim Weltcup in Sharjah zu den Waffen greifen. Beim Weltcup  geht es um wichtige Zähler für die Qualifikation zu den Paralympics in Rio de Janeiro. Neben Schmidt gehen sein Vereinskamerad Tim Widmaier, Balwinder Cheema, Sylvi Tauber (beide Makkabi Rostock), sowie Weltmeisterin Ulrike-Lotz-Lange und Nachwuchsfechterin Marcela Lange (beide HFC Lübeck) auf Punktejagd.

© Ira Ziegler