Aktuelles aus dem Behindertensport
Letzte Chance für London
Deutschlands Sitzvolleyballer haben beim Intercontinental Cup in Kairo vom 3. März bis zum 9. März in Kairo die letzte Möglichkeit, sich doch noch das erhoffte Ticket für die Paralympics in London zu sichern.
Bundestrainer Rudi Sonnenbichler wurde im Vorfeld der Qualifikation mit nicht zu erwartenden Rückschlägen konfrontiert. Mit Steffen Barsch, Torben Schiewe und Benjamin Oesch drohten gleich drei Zuspieler auszufallen. Hinzu kamen der Rücktritt von Martin Rickmann sowie die berufsbedingte Auszeit von Peter Schlorf. Auch Oldie Siegmund Soicke gehört nicht mehr zum Team.
Der Headcoach des deutschen Teams berief mit Sebastian Czpakowski, Lukas Schiwy, Julian Pakos und Dominik Albrecht (alle Bayer Leverkusen) vier Spieler für den Intercontinental - Cup, die in Rotterdam nicht zum Team gehörten. Nach intensivem Bemühen des Trainers kehrt nun auch Zuspieler Benjamin Oesch für das Qualifikationsturnier ins Team zurück.
Nach zwei Trainingslagern in Leipzig und Leverkusen sowie einer fünftägigen Wettkampfreise nach Sarajevo blickt der Coach wieder optimistisch nach vorne: „Obwohl wir das Team stark verjüngt haben, haben wir nicht an Qualität verloren. Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt weiter als im Vorjahr.“
Sonnenbichler hat das Spielsystem des deutschen Teams noch einmal vereinfacht und glaubt an die Qualifikation: „Die Stimmung im Team ist sehr gut und wir konnten die Abgänge gut kompensieren.“
In Sarajevo konnte das deutsche Team die europäische Spitzenmannschaft SPID Sarajevo zwei Mal besiegen.
In der ägyptischen Metropole wird die Last vorwiegend auf den bewährten Kräften um Mannschaftsführer Jürgen Schrapp liegen.
Die vier Neuen im Team sind eine Investition in die Zukunft. Bis zu den Paralympics könnte beispielsweise der ehemalige Volleyball Bundesliga Spieler Sebastian Czpakowski eine wertvolle Alternative im Angriff sein. Auf der Liberoposition ist der 17 jährige Julian Pakos auf dem besten Weg, eine feste Größe zu werden. Der ehemalige Libero Stefan Hähnlein fungiert nun als Zuspieler. 2,08m Riese Dominik Albrecht hat langfristig das Potenzial, eine wichtige Größe im deutschen Angriff zu werden, allerdings fehlt ihm die notwendige Konstanz.
Das Team will in Kairo nichts dem Zufall überlassen. Um optimal vorbereitet zu sein, bestreitet das Team im Vorfeld des Intercontinental Cups fünf Länderspiele. Gegner sind Gastgeber Ägypten (26.02. / 27.02. / 28.02.) sowie der Iran (01.03. / 02.03.). Unterstützt wird das deutsche Team in Ägypten von Volker Groß (OSP – Rhein Ruhr) Der erfahrene Diplom Sportwissenschaftler wir das Team mit seinem Video - Equipment bei der Spielvorbereitung, bzw. der Nachbereitung unterstützen.
Größter Widersacher des deutschen Teams wird in Kairo die Ukraine sein, die zuletzt bei EM zwei Mal bezwungen werden konnte. Außenseiterchancen haben die Niederlande, Kroatien und die USA.
In Kairo starten neben den neun nicht qualifizierten Teams fünf Teams, die das London Ticket bereits in der Tasche haben. In zwei Gruppen a 7 Teams spielt zunächst jeder gegen jeden, wobei die Spiele gegen die bereits nominierten Teams nicht für die eigentliche Qualifikation gewertete werden. Für das deutsche Team rückt der eigentliche Wettbewerb, der Intercontinental Cup, in den Hintergrund.
Jürgen Schrapp: „Unser Focus liegt einzig und allein auf der Qualifikation für London, wenn wir am Ende auch das Halbfinale des Intercontinental Cups erreichen, ist das eine schöne Zugabe.“
Bundestrainer Rudi Sonnenbichler: „Wir haben in den letzten Wochen gut gearbeitet und vier neue Spieler in den Kader integriert. Wir wollen hier unsere Chance nutzen. Ich sehe die Ukrainer als den größten Widersacher im Kampf um das letzte Ticket für London.“
Mannschaftskapitän Jürgen Schrapp: „Wir fahren gut vorbereitet nach Kairo, um uns dort das Ticket für London zu sichern. Die Mannschaft ist im Vergleich zur EM weiter verjüngt und die Chemie stimmt im Moment einfach.“
Der deutsche Kader bei der EM: Dominik Albrecht, Sebastian Czpakowski, Stefan Hähnlein, Julian Pakos, Thomas Renger, Barbaros Sayilir, Jürgen Schrapp, Lukas Schiwy, Heiko Wiesenthal (alle TSV Bayer 04 Leverkusen), Benjamin Oesch, Alexander Schiffler, Christoph Herzog (BV Leipzig)
Bundestrainer: Rudi Sonnenbichler
Co-Trainer: Jürgen Vorsatz
Teammanager / Pressearbeit: Jörg Frischmann
Physiotherapeut: Stephan Henne
Scout: Volker Groß (OSP Rhein – Ruhr)
Quelle: Jörg Frischmann