DBS | Deutscher Behindertensportverband und Nationales Paralympisches Komitee (DBS) e.V.

Aktuelles aus dem Behindertensport

11.05.2015

Léon Schäfer erhält Sportförderpreis

Die Senioren-Union in der CDU Nordrhein-Westfalen hat am Freitag, 8. Mai, in Düsseldorf den körperbehinderten Leichtathleten Léon Schäfer vom TSV 04 Bayer Leverkusen mit ihrem 13. Sportförderpreis geehrt. Den mit 5000 Euro dotierten Preis übergab der Vorsitzende Leonhard Kuckart. Die Ansprache hielt Reinhard Schneider, Vorsitzender des Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW, Laudator war Heinrich Popow, Gold-Medaillen-Gewinner bei den Paralympics 2012. Die Sportstiftung NRW unterstützte diesen Sportförderpreis.

Den Preis verleiht die Senioren-Union Nordrhein-Westfalen jedes Jahr gezielt an junge Sportlerinnen und Sportler. Damit, betonte Leonhard Kuckart, „zeigen wir unsere enge Verbundenheit mit der jungen Generation“. Sport habe eine erhebliche gesellschaftliche Bedeutung. Zugleich zeige er, dass „eine Gesellschaft ohne die Leistung des einzelnen Menschen nicht lebensfähig ist“. Léon Schäfer sei ein Vorbild für viele Menschen mit einer Behinderung.

Der gebürtige Bremer spielte bereits als Zwölfjähriger im DFB-Stützpunkt Bremen Fußball. Doch dann erhielt Léon Schäfer die niederschmetternde Diagnose Knochenkrebs, dem jungen Talent musste der rechte Unterschenkel samt Knie amputiert werden. Auf der Kinderkrebsstation des Bremer Klinikums hatte er als Patient einen Wunsch frei und durfte den behinderten Leichtathleten Markus Rehm treffen. Dieser Spitzensportler beeindruckte Léon so sehr, dass auch er sich diesem Sport zuwendete. Nach 2012 und 2013 belegte er auch bei der WM 2014 im Hochsprung erneut Platz eins. Das Ausnahmetalent will sich nach seinem Abitur im kommenden Jahr mit aller Energie auf sein erklärtes Ziel – die Paralympics 2016 in Rio – vorbereiten.

Reinhard Schneider hob auf die übergeordnete Bedeutung des Preises für die angestrebte Inklusion ab. Nicht die Behinderung von Léon Schäfer an sich, sondern seine sportlichen Leistungen seien ausschlaggebend gewesen, betonte der Vorsitzender des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes NRW. „Das zeigt: Inklusion ist keine Einbahnstraße. Auch Behinderte müssen und können einen Beitrag dazu leisten und nicht auf die Gesellschaft warten. Sportliche Aktivitäten bis hin zum Leistungssport bieten hervorragende Möglichkeiten, gegenseitig Barrieren in den Köpfen abzubauen, durch sportliche Erfolge auf sich aufmerksam zu machen und als Mensch mit seinen Fähigkeiten und auch seiner Lebensfreude wahrgenommen zu werden.“ Der von der Senioren-Union vergebene Förderpreis sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer selbstverständlichen Inklusion.

Zum Schluss der Veranstaltung in Schloss Benrath hob Norbert Gönnewicht, Vorstandsmitglied der Senioren-Union NRW, noch einmal das Ziel des Preises hervor: Diese Förderung und Ehrung junger Sportlerinnen und Sportler sei eine besondere Wertschätzung gegenüber der jüngeren Generation, betonte er.

Kurzbiografie Léon Schäfer:

geboren am 13. Juni 1997 in Bremen

Sportliche Erfolge: