Aktuelles aus dem Behindertensport
ISTAF: Riesenerlebnis vor 12.500 Zuschauern
Großer Sport vor traumhafter Kulisse: 12.500 Zuschauer feierten beim ISTAF Indoor 2016 in Berlin nicht nur das Comeback von Diskus-Olympiasieger Robert Harting, sondern auch vier paralympische Sportler. Über 60 Meter duellierten sich Heinrich Popow (Bayer Leverkusen), Thomas Ulbricht, Ali Lacin (beide PSC Berlin) und der Schweizer Philipp Handler. Popow knackte dabei in seiner Startklasse T42 sogar den deutschen Rekord.
Für die Athleten war die Teilnahme vor vollbesetzten Rängen ein Riesenerlebnis. "Es ist eine Anerkennung unserer Leistung. Ich hoffe, auch in den nächsten Jahren beim ISTAF Indoor und Outdoor eingeladen zu werden. Es motiviert mich für die Saison, um das große Ziel in Rio zu erreichen", berichtete Thomas Ulbricht. Vereinskollege Ali Lacin pflichtete bei: "Es war eine schöne Erfahrung und hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht. Wir sollten öfter mit dem Behindertensport auftreten und der Gesellschaft zeigen, dass ein Handicap kein Hindernis ist, um Sport zu treiben." Für Lacin, der türkische Wurzeln hat, gab es neben der Teilnahme am ISTAF gleich doppelt Grund zur Freude. Er wird ab sofort von der Deutsch-Türkischen Unternehmensvereinigung Berlin-Brandenburg (DTU) unterstützt und ist am Vorabend des ISTAF im Beisein von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller den Mitgliedern im Rahmen des Neujahrsempfangs vorgestellt worden.
Ein sportliches Ausrufezeichen gelang beim ISTAF auch Heinrich Popow. Der Paralympicssieger von London 2012 verbesserte mit 8,30 Sekunden über 60 Meter sogar den deutschen Rekord in seiner Startklasse. "Es hätte nicht besser laufen können. Die Atmosphäre war richtig geil", sagte Popow. Gerade nach der schweren Zeit im Anschluss an seine Verletzung, wegen der er auch die WM-Teilnahme verpasst hatte, sei er extrem glücklich und fiebere den Paralympics in Rio entgegen.
Dass der Behindertensport im Rahmen des ISTAF, ob in der Halle oder im Stadion, in Zukunft weiterhin fester Bestandteil des Programms ist, findet auch der Präsident des PSC Berlin, Dr. Ralf Otto: "Das ISTAF ist für alle Sportler ein Erlebnis und wir sind froh, hier in den letzten Jahren sowohl mit diesem 60 Meterlauf als auch mit den Einlagewettbewerben von Markus Rehm und Sebastian Dietz voll integriert worden zu sein. Zukünftig würden wir gerne noch mehr Wettbewerbe einbringen."