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Freiburg feiert in Finsterau

Zum Auftakt des IPC-Weltcups holen Martin Fleig und Vivian Hösch im Biathlon-Sprint Silber und Bronze.

Vivian Hösch mit ihrem Guide Florian Schillinger beim Langlauf
Vivian Hösch mit ihrem Guide Florian Schillinger © DBS/Benjamin Schieler

Martin Fleig und Vivian Hösch, beide vom Ring der Körperbehinderten Freiburg, haben am ersten Renntag des Ski-Nordisch-Weltcups für Sportler mit Behinderung dem deutschen Team zwei Medaillen beschert. Im Biathlon-Sprint (6/7,5 Kilometer) trotzten die Breisgauer am Montag den schwierigen Wind- und Streckenbedingungen. Hösch hatte zudem noch ein technisches Problem am Schießstand zu überwinden.

Umringt von mehreren Offiziellen des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) lag die 24-Jährige insgesamt geschlagene zwei Minuten vor der vorübergehend streikenden Anlage. Zwar gab es dafür eine Zeitgutschrift von 65 Sekunden. Dennoch: Als sie ohne Fehler wieder auf die Strecke durfte, brodelte es in ihr. „Ich hatte eine Riesenwut im Bauch“, sagt Hösch.

Friedhelm Julius Beucher mit den Rookies vom Ski nordisch.
Der Präsident des DBS, Friedhelm Julius Beucher, unterstützt auch die Nachwuchssportler bei ihrem Rennen. © DBS/Benjamin Schieler

Genau das schien die Sehbehinderte und ihren Begleitläufer Florian Schillinger (SV Baiersbronn) anzutreiben. Auf seine russische Kontrahentin Mikhalina Lysova fuhr das deutsche Duo einen Vorsprung heraus, der zwar zum Ziel hin immer weiter schrumpfte, am Ende aber noch die Kleinigkeit von 0,3 Sekunden betrug. Das hieß Platz drei hinter Oskana Shyshkova und Olga Prylutska (beide Ukraine).

„Ich wollte heute die Zähne zusammenbeißen und mich durchkämpfen“, sagt Hösch, die nach Bekanntgabe des Ergebnisses ein breites Siegeslächeln zeigte. Und zurecht: Der Erfolg ist eine Genugtuung für die Freiburgerin, die im Sommer krankheitsbedingt viele Vorbereitungswochen verpasste und sich zuletzt mit viel Einsatz kontinuierlich wieder herangekämpft hatte.

Ralf Rombach, Friedhelm Julius Beucher und MdL Max Gibis, stellvertretender Chef des Organisationskomitees beim Weltcup in Finsterau.
Ralf Rombach, Friedhelm Julius Beucher und MdL Max Gibis, stellvertretender Chef des Organisationskomitees beim Weltcup in Finsterau. © DBS/Benjamin Schieler

Bereits am Vormittag hatte Martin Fleig in der sitzenden Konkurrenz einen starken Start hingelegt. Während viele auch aus dem eigenen Team am böigen Wind und den sehr weichen Schneebedingungen verzweifelten, machte er das Beste aus der Lage. Mit zwei Schießfehlern kam er 3,4 Sekunden hinter dem überragenden Läufer Ivan Golubkov (Russland) ins Ziel. Bronze ging an Andrew Soule (USA).

„Zwei Strafrunden sind in Ordnung", sagte der Gundelfinger, der ebenfalls hocherfreut über diesen Auftakt war. Sein erster Dank galt den Technikern der deutschen Nationalmannschaft. „Ich hatte ein Superbrett." Am Dienstag geht es in Finsterau mit den Langlauf-Staffeln weiter.

Weitere Informationen stehen auf www.nordski.de. Alle Resultate vom Weltcup gibt es auf www.paralympic.org/nordic-skiing/calendar-results.

© Banjamin Schieler