Aktuelles aus dem Behindertensport

Europäischer Abend des Sports

Europäischer Abend des Sports
Europäischer Abend des Sports

Martin Schulz: Sport hat eine soziale Aufgabe wie nie zuvor

Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments, hat den Sport aufgefordert, seine Potenziale für die Lösung sozialer Probleme noch stärker zu nutzen. Schulz war Hauptredner beim vierten Europäischen Abend des Sports, zu dem die EU-Vertretung des Europäischen Olympischen Komitees (EOC EU-Büro) und die Hessische Landesvertretung am Mittwoch (6. Mai) nach Brüssel eingeladen hatten. Der Deutsche Behindertensportverband war dort durch seinen Präsidenten Friedhelm Julius Beucher vertreten.

Mehr als 300 Gäste, darunter führende Vertreter des deutschen und internationalen Sports, der EU und der nationalen Politik, verfolgten die Beiträge und Diskussionen über die Rolle des Sports in der Gesellschaft und seine Möglichkeiten, zu Zusammenhalt, Versöhnung und sozialer Inklusion beizutragen. Peter Beuth, Hessens Minister für Inneres und Sport, und EOC-Präsident Patrick Hickey eröffneten den Abend. Hickey, zugleich Mitglied der Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), erklärte, Sport könne bei zahlreichen Herausforderungen helfen, denen sich die Gesellschaft gegenübersehe, bei Integration, Gesundheit und Lebenswelt. "Sport kann nicht alle Probleme lösen, aber er kann - und sollte - dazu beitragen", sagte er.

Parlaments-Präsident Schulz, betonte den Mehrwert, den Sport der Gesellschaft bringen könne. "Im 21. Jahrhundert hat der Sport eine soziale Aufgabe wie nie zuvor", sagte er. In Zeiten, da traditionelle soziale Strukturen bröckelten, könne Sport den Gemeinschaftssinn bieten und das Bedürfnis der Menschen nach Eingebundensein. "Milieus lösen sich auf, die Gewissheit, verankert zu sein, ist nicht mehr da", sagte er. Da könne der Sport Halt bieten. Doch diese Potenziale, erklärte Martin Schulz, entfalte der Sport nicht in vollem Umfang. Er forderte politische Entscheidungsträger auf, den Sport dabei zu unterstützen, seine Möglichkeiten in dieser wichtigen Aufgabe zu verwirklichen.

Fünf Wochen vor den ersten Europäischen Spielen in Baku gab Azad Rahimov, Minister für Jugend und Sport in Aserbaidschan, einen ausführlichen Überblick über den aktuellen Stand der Vorbereitungen. Er versicherte den Teilnehmern der Spiele, dass Baku bereit sei, die besten Athletinnen und Athleten Europas zu einem historischen Event zu begrüßen.

Wie kann der Sport zur Lösung sozialer Probleme beitragen? Wie kann er sein Potenzial bestmöglich entfalten? Und wie können die Institutionen der EU, die Mitgliedsstaaten und Dachorganisationen des Sports seine gesellschaftliche Rolle fördern und stärken? Unter der Gesprächsleitung des Journalisten Knut Pries diskutierte darüber eine Runde hochrangiger Vertreter aus Politik, Sport und Wissenschaft. Der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper begrüßte dabei das neue Erasmus+-Programm der EU, forderte aber, das Verfahren zu vereinfachen, so dass auch Vereine und kleinere Organisationen leichter Förderung beantragen könnten.

Quelle: DOSB, Ergänzungen DBS