Aktuelles aus dem Behindertensport

Einmütiges Votum für die Spiele 2022 in München

Hans-Peter Krämer, Präsidium DOSB, Quelle: dpa

Der deutsche Sport will ein zweites Mal mit München um Olympische und Paralympische Winterspiele kämpfen. Die Mitgliedsverbände des Olympischen Sportbundes (DOSB) und damit auch der Deutsche Behindertensportverband sprachen sich am Montag für eine Bewerbung um die Winterspiele 2022 aus.

Es wurde intensiv beraten und ein modifiziertes Konzeptes präsentiert mit nun vier Wettkampforten. Das Votum fiel anschließend einmütig aus. Einzig der Deutsche Alpenverein enthielt sich der Stimme. „Das war ein ganz starkes Signal des deutschen Sports. Wir alle haben den Traum, Olympia nach Deutschland zu holen“, sagte DOSB-Interimspräsident Hans-Peter Krämer. Eine im deutschen Sport auch immer wieder diskutierte Kandidatur mit Berlin oder Hamburg um Sommerspiele ist damit für die kommenden Jahre vom Tisch. „Es ist wahr – wir treten wieder an“, verkündete Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) in der Münchner Olympiahalle kämpferisch.

Zweifel an dem „Ja“ zu München hatte es schon vor der Abstimmung nicht mehr gegeben, so eindeutig waren die Redebeiträge. „Lasst uns gemeinsam den Weg nach München gehen. Wir sollten die Chance ergreifen“, erklärte Turn-Präsident Rainer Brechtken, der die „einvernehmliche“ Unterstützung nicht nur aller Wintersportverbände, sondern auch der Sommersportverbände präsentieren konnte. Auch alle 16 Landessportbünde stimmten einträchtig pro München. „Das gibt uns gigantischen Auftrieb“, frohlockte Ude. Er sieht mit einem „besseren Konzept“ als bei der Niederlage gegen Pyeongchang (Südkorea) für 2018 „größere Chancen“ im zweiten Anlauf.

 „Perfekter geht es nicht“, sagte Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch über das Konzept. Die Paralympics-Siegerin Verena Bentele hatte die Präsentation moderiert. Der Deutsche Alpenverein enthielt sich seiner Stimme, weil er nach eigenen Angaben erst auf seiner Hauptversammlung am 8. November über seine Olympia-Unterstützung beraten will. Das Votum der deutschen Sportorganisationen soll München mit seinen Partnern Garmisch-Partenkirchen, Schönau am Königssee und Ruhpolding den nötigen Rückenwind für die Bürgerentscheide am 10. November verschaffen. „Das wird eine große Herausforderung“, sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper.

In München, der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen sowie den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land haben die Bürger dann das entscheidende Wort. „Ein positives Ergebnis“ ist Bedingung für die Einreichung einer Bewerbung. „Wir werden dafür kämpfen“, kündigte Ude an. Die Frist zur Anmeldung der Kandidatur beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) endet am 14. November. Almaty hat seine Bewerbung bereits bekannt gegeben. Oslo, Östersund, Barcelona, Krakau, Lwiw gelten als weitere mögliche Bewerber. Das von Thomas Bach als Präsident angeführte IOC wählt den 2022-Gastgeber am 31. Juli 2015 auf seiner Vollversammlung. Kernpunkt des nun modifizierten Olympia-Konzeptes ist die Steigerung der Austragungsorte von drei auf vier. Langläufer und Biathleten sollen in neun Jahren nun in Ruhpolding um Medaillen kämpfen. Die Olympia-Gesamtkosten werden auf 3,3 Milliarden Euro beziffert. Die Bewerbung soll 29 Millionen Euro kosten.

Quelle: dpa, mit Ergänzungen DBS