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Deutschland mit 46 Medaillen bei der Leichtathletik-EM

Am letzten Tag der IPC-Leichtathletik Europameisterschaft in Swansea (Wales) gab es zum Auftakt die erhoffte Goldmedaille für den unterschenkelamputierten Weitspringer Markus Rehm. Der Leverkusener dominierte die Konkurrenz mit einem Sprung von 7,63 Metern und freute sich sichtlich: „Ich bin glücklich, dass ich den EM-Titel verteidigen konnte. Leider ist es mir heute nicht gelungen optimal in den Wettkampf zu finden. Die Verhältnisse waren etwas schwierig und der Wind zudem sehr böig. Ich habe das Brett bei keinem Sprung perfekt getroffen und konnte meine Leistung nicht abrufen. Aber auch das kommt vor und man muss mit einer solchen Situation zurechtkommen. Alles in allem freue ich mich über den EM-Titel, eine großartige Saison mit tollen Ergebnissen und auf den letzten Wettkampf beim ISTAF in Berlin am kommenden Wochenende.“ Zweiter wurde der Däne Daniel Jörgensen vor dem Niederländer Ronald Hertog. Felix Streng übertraf mit 6,41 Meter seine persönliche Bestleistung und erreichte den vierten Rang.

Im Diskuswerfen der Athleten mit Armbehinderung gewann der Leipziger Mathias Schulze die Bronzemedaille mit der neuen deutschen Rekordweite von 46,38 Metern. Alhassane Balde trat bei seinem vierten Rennen über 5.000 Meter an. Nachdem der Sieg des Schweizers Marcel Hug schon frühzeitig im Rennen feststand, sicherte sich der Bonner bei seinem Comeback ins Nationalteam die zweite Silbermedaille mit 12:14,19 Minuten.

Im Kugelstoßen der Klasse F34 wurde Birgit Kober ihrer Favoritenrolle gerecht, sicherte sich die Goldmedaille mit der Saisonbestleistung von 8,60 Metern und zeigte sich überrascht: „Nach der Regeländerung hatte ich mit diesen Weiten nicht gerechnet. Ich trainiere mit meinem neuen Wurfstuhl erst seit fünf Wochen.“ Die Cottbusserin Frances Herrmann steigerte sich von Stoß zu Stoß und gewann mit 6,61 Metern die Bronzemedaille.

Mit insgesamt 46 (14/17/15) gewonnenen Medaillen belegt die deutsche Mannschaft in der Medaillenwertung den vierten Platz hinter Russland, der Ukraine und Großbritannien. Bundestrainer Willi Gernemann zeigte sich mit dem Abschneiden seiner Mannschaft zufrieden: „Wir haben nicht nur unsere Pflicht erfüllt, sondern eine große Kür gezeigt. Im Hinblick auf die Paralympics in Rio sehe ich großes Potenzial. Die neuen Athleten im Team haben überzeugt. Darüber hinaus gibt es auch bei den Junioren einige hoffnungsvolle Talente, die ebenfalls den Sprung in die Mannschaft schaffen können.“